Thomas Hupfer, Nicolas
Marchland
CALVADOS 110
TRT - KLEINES THEATER SALZBURG
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GASTSPIEL . URAUFFÜHRUNG - PREMIERE 17. JUNI 2009 Mit:
Sandra Bayrhammer, Andreas Haase, Thomas Hupfer, Christoph Kail,
Falilou Seck und Melanie Seeland / Regie: Christian Kuchenbuch
Ausstattung: Ann-Christine Müller
Die ambitionierte
junge Theatergruppe TRT - Le Théâtre des Rêves Têtus (übersetzt:
Theater der dickköpfigen Träume) wurde 2002 von den Autoren und
Schauspielern Thomas Hupfer und Nicolas Marchand in Salzburg
gegründet und hat bereits mehrmals durch spannende Projekte auf sich
aufmerksam gemacht. Zuletzt war TRT mit Tschechovs „Onkel Wanja“ und
Bernard-Maria Koltés „Die Einsamkeit der Baumwollfelder“ in Salzburg
zu sehen.
Am 17.6.2009 feierte nun ihre mittlerweile achte
Produktion „Calvados 110“ im Kleinen Theater Premiere. Thomas Hupfer
und Nicolas Marchand haben diese schräge Komödie in nur zwei Wochen
in einem Wohnwagen in der Normandie geschrieben und hatten dabei
sicherlich jede Menge Spaß.
Anton Klaun, ein unfähiger,
erfolgloser Schriftsteller, wohnt mit seinem Bruder Eginald, einem
ebenso unfähigen, da humorlosen Clown, zusammen in einer spärlich
möblierten Wohnung, denn außer einem Ofenrohr und einer Lampe
befindet sich absolut nichts auf der Bretterbühne (Ausstattung:
Ann-Christine Müller). Die leere Brotdose, die letzte
Gulaschsuppendose, der Wasserschlauch, all das lässt sich jedoch
darunter verstecken. Als die Vermieterin, Frau Jansen, auftaucht und
die ausständigen drei Mieten kassieren will, wird schnell klar: Die
beiden sind pleite.
Doch Eginald hat eine grandiose Idee: Man
könnte doch eines der Zimmer untervermieten und mit der Kaution ihre
Schulden bezahlen. Da taucht völlig unerwartet ein Mönch mit einem
jungen Mädchen auf und ersucht um Unterschlupf. Es ist Paul, der
dritte Bruder, der nunmehr auf den Namen Bruder Franz hört und
scheinbar von der Polizei gesucht wird.
Die Voraussetzungen
für eine Boulevardkomödie mit ihrer Vertuschungs- und
Enthüllungsmechanik sind also gegeben. Christoph Kail gibt den
„schreibenden Albtraum“ überzeugend cholerisch. Thomas Hupfer spielt
den liebenswerten „Clown, der leider gar nicht witzig ist“, dafür
aber umso optimistischer, denn immer wieder hören wir von ihm in
besonders ausweglosen Situationen: „Heute wird ein sensationeller
Tag, ich habe ein gutes Gefühl.“ Falilou Seck als krimineller Bruder
sorgt mit Melanie Seeland als „Waisenkind“ Franziska, das ziemlich
mürrisch durch die Wohnung stapft, für Dauerstress. Ständig klopfen
unerwünschte Gäste (Sandra Bayrhammer als Vermieterin, Andreas Haase
als Polizist und neuer Untermieter, aber auch Pizzaboten) an die
Türe, die sich am Theatereingang befindet und sorgen für Hektik.
Die Theatergruppe TRT beweist, dass sie immer für eine
Überraschung gut ist und bietet hier in der temporeichen Regie von
Christian Kuchenbuch zwei Stunden freches, unterhaltsames
Boulevardtheater vom Feinsten.
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Fotos (3): © 2009
Mustafic Edin, Kleines Theater
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