Fotos:
KTraintinger, Dorfzeitung
Stephen Sinclaire, Anthony McCarten
Ladies Night
ANTHERINGER LAIENTHEATER - GASTHOF
VOGL - PREMIERE:
29.
OKTOBER 2008
MIT: HERMANN STRASSER, LUCA PRÄHAUSER,
ANNA-MARIA LIEBENWEIN, BERNHARD BRENNEIS, ILSE SCHERNTHANER, GUSTI
LIEBENWEIN, HANS STADLER, GERHILD HEISSEL, WALTER PICHLER, FRIEDRICH
LEBESMÜHLBACHER, DOMINIK NIEßL, THOMAS HUTZINGER, ULLI FIßLTHALER.
Die Chippendales beim Voglwirt in Anthering! Nicht die originalen
allerdings, sondern die ortsansässigen. Man gibt die Komödie „Ladies
Night“. Trotzdem, oder gerade deswegen, das anwesende Publikum im
Wirtshaussaal wird in beste Stimmung versetzt und von den
Geschehnissen auf der Bühne förmlich mitgerissen.
Die triste Ausgangslage in der biederen Kleinstadt:
Arbeitslosigkeit, daraus folgende Geldnot und Beziehungsprobleme.
Aus Hoffnungslosigkeit und Fadesse riskieren Hermann, Bernie,
August, Johnny, Walter, Dominik und Friedi einen Ausbruchsversuch
aus der Sackgasse. Die Chippendales verdienen doch Millionen, und
was haben die zu bieten, was wir nicht auch könnten?
Im verlassenen Werkschuppen wird trainiert, Gitti, eine schillernde
Tanzlehrerin, wird für die Choreographie organisiert. Zuerst einmal
trimmt sie die recht durchschnittlichen Männerkörper auf Hochglanz
und „Panorama Erotik“. Ziel ist der hoch dotierte Auftritt in einem
exklusiven Club. Gittis Anweisungen gipfeln in der Vorgabe dessen,
was beim anspruchsvollen Frauenpublikum erreicht werden muss: „Kann
ein männlicher Körper nicht aufregender sein als der
Sommerschlussverkauf!“
Kurze, quirlige Auftritte vermitteln ein dynamisches, ungezwungenes
Spiel – vom Publikum heftig akklamiert. Ausflippende, kreischende
weibliche Wesen stürmen die Bühne, Männerkörper verrenken, drehen
und wenden sich halb kokett, halb verschämt, versuchen sich im
erotischen Entkleiden und Hinternwackeln.
Die von den neuseeländischen Autoren Stephen Sinclaire und Anthony
McCarten verfasste Komödie wurde 1987 geschrieben und wird seither
mit großem Erfolg weltweit aufgeführt.
Eine lockere, sprühende Situationskomik belässt es nicht allein bei
unbeschwerter Lustigkeit. Da steckt auch eine gute Portion Ernst
dahinter, sind wir doch die makellose, erotische Präsentation
weiblicher Körper weit eher gewohnt und bereit sie normal zu finden
als die männliche. Ein kurzer, beiläufiger Satz einer der Männer
bestätigt das: „Fett ist höchstens ein Problem für Frauen, doch
nicht bei uns Männern“.
Der Mut zum nicht Perfekten macht auch den Charme der Aufführung
aus, lässt sie nicht ins Lächerliche kippen. Die Szenen bieten eine
entspannende Komik, aus einem tiefen Gefühl für die heiteren und
ernsten Situationen des Lebens, die in diesem Stück nicht ausgespart
bleiben.
Die Verbindung zwischen Publikum und Aufführenden reißt keinen
Moment ab. Engagiert klatscht man Rhythmen mit, lacht aus vollem
Halse und genießt den Abend mit allen Sinnen beim Voglwirt, Essen
und Trinken mit eingeschlossen.
Uli
Guggenberger,
Dorfzeitung
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