Jewgenij Schwarz
Der nackte König
Theater ECCE im OVAL – die Bühne im Europark Mit: Samira
Kirschhofer, Gerard Es, Jurek Milewski, Jurij Diez, Sabine Kölbl und
Rupert Bopp / Musik: Rupert Bopp / Choreographie: Ulf Kirschhofer /
Lichtgestaltung: Manfred Eckinger / Bühne: Arthur Zgubis
/ Regie: Reinhold Tritscher
„Wer ein Märchen erzählt, will nicht
verschlüsseln, er will aus vollem Herzen das sagen, was er denkt“,
meint der Autor, den die meisten wohl durch
seine wundervolle Bearbeitung der „Schneekönigin“ kennen.
In „Der nackte König“ fasst Schwarz drei Andersen-Märchen („Der
„Schweinehirt“, „Die Prinzessin auf der Erbse“ und „Des Kaisers neue
Kleider“) zusammen. Es ist ein zeitloses Märchen über Schein und
Sein, über Feigheit, Lüge und kindliche Aufrichtigkeit, aber auch
über die Kraft der wahren Liebe.
Der Schweinhirt Heinrich verliebt sich
unsterblich in die junge und schöne Prinzessin Henriette. Deren
Vater ist diese Verbindung natürlich nicht standesgemäß, und so will
er seine Tochter möglichst rasch mit dem alten, glatzköpfigen
Nachbarkönig Modekugel I. verheiraten. Heinrich und sein Freund
Christian nutzen die Eitelkeit dieses Herrschers aus und bieten ihm
als Weber verkleidet einen wundersamen Stoff an, dessen Gewebe
unsichtbar für Menschen bleibt, die für ihren Posten untauglich oder
einfach nur dumm sind. Der Hofstaat will sich nicht blamieren und so
schwärmen alle von den prächtigen Hochzeitsgewändern: der Hofpoet,
der Erste Minister, der Minister für zarte Gefühle
- und sogar der Hofnarr bleibt diesmal
stumm. Da sich niemand getraut, die Wahrheit zu sagen, steht der
König an seinem Hochzeitstag nackt vor seinem Volk. Alles jubelt
scheinheilig bis ein Kind ruft: „Aber, Papa, er ist doch
splitternackt. Splitternackt und hässlich.“
Rupert Bopp steht nicht nur als Christian, der beste Freund des
Schweinehirten, auf der Bühne, sondern ist auch für die
musikalischen Einlagen verantwortlich. Er bedient eine Unmenge von
Musikinstrumenten, wenn’s romantisch wird, spielt er auf der Geige.
Da es viele Tanzeinlagen und herrlich schräge Lieder gibt, ist er
wirklich viel beschäftigt.
Doch auch die anderen fünf Schauspieler haben
keine Zeit für Pausen, müssen sie doch in zwanzig verschiedene
Rollen schlüpfen. Dank phantasievoller Kostüme, Perücken und
umgebundener Bärte ist vieles möglich. So gibt Gerard Es nicht nur
den
König Modekugel
und den Minister für zarte Gefühle,
sondern auch eine wunderbare Baronesse.
Besonders hervorzuheben ist noch die phantasievolle Choreographie,
nicht nur bei den Tänzen, sondern auch bei den vielen
slapstickartigen Szenen, sowie das schlichte, aber absolut passende
Bühnenbild.
Diese Märchenkomödie bietet 1 ½ Stunden beste Unterhaltung für Groß
und Klein.
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung
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