Foto: © 2008
Schauspielhaus Salzburg/ Eva-Maria
Griese
Frank L. Baum
Der Zauberer von Oz
SCHAUSPIELHAUS SALZBURG - CLUB IM FOYER PREMIERE:
5. 12. 2008 MUSIKALISCHES KINDERSTÜCK
REGIE UND BÜHNENBEARBEITUNG: EVA SPAMBALG-BEREND / AUSSTATTUNG:
SIMONE MANTHEY/ MUSIK: FABIO BUCCAFUSCO
Der Zauberer
von Oz ist ein Kinderbuch des amerikanischen Schriftstellers Lyman
Frank Baum, das 1900 unter dem Originaltitel „The Wonderful Wizard
of Oz“ erschienen ist. In den USA ist diese Erzählung den Kindern
ebenso vertraut wie den Mitteleuropäern die Märchen von Hänsel und
Gretel oder Rotkäppchen. Zu ihrem Bekanntheitsgrad trugen vor allem
die Verfilmungen bei, deren bekannteste mit Judy Garland in der
Rolle der „Dorothy“ im Jahr 1939 entstand.
Das
Schauspielhaus Salzburg bringt nun eine Bühnenbearbeitung von Eva
Spambalg-Berend mit Kompositionen von Fabio Buccafusco, der auch für
die musikalische Begleitung sorgt, als Kindermusical auf die Bühne.
Die
kleine Dorothy sitzt
gelangweilt vor
einer schäbigen Hütte in Kansas und stellt betrübt fest:
„Alles
ist grau und staubig und alle haben schlechte Laune.“
Kein Wunder, dass sie sich nach Abwechslung sehnt. Und die kommt
auch schon bald in Form eines Wirbelsturmes, der es schafft, das
Häuschen von der Bühne zu fegen und dabei auch noch gleich eine böse
Hexe unter ihm zu begraben.
Dorothy
und ihr Hund Toto finden sich nun plötzlich in
einer
eigenartigen Mondlandschaft wieder, die von seltsamen Wesen
bevölkert wird. Die gute Hexe des Nordens ist begeistert, doch da
taucht auch schon die Schwester der getöteten Hexe auf und droht
grausame Rache an. Kein Wunder also, dass Dorothy so schnell wie
möglich wieder nach Hause will.
Doch da Hilfe
nur vom Zauberer von Oz kommen kann, der irgendwo in einem
smaragdgrünen Schloss wohnt, steht ihr noch ein langer gefährlicher
Weg bevor.
Bald
schon schließen sich ihr drei seltsame Gestalten an: eine
Vogelscheuche mit Stroh im Kopf, ein Blechmann ohne Herz
und
ein ängstlicher Löwe. Alle drei erhoffen sich ebenfalls Hilfe vom
großen Zauberer und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg und
singen fröhlich:
„ Wir ziehen zum Zauberer von Oz, denn der ist
mächtig und groß.“ Als die vier
endlich das Schloss erreichen, erwartet sie eine große Überraschung.
Der
Originaltext ist so komplex, dass er nur in sehr reduzierter Form
bühnentauglich ist. So entstand ein zeitgemäßes, musikalisches
Kinderstück voll Witz und Fantasie. Auch die Moral kommt nicht zu
kurz, denn die drei unzufriedenen Gesellen müssen feststellen, dass
man zusammen weniger allein ist und über sich selbst hinauswachsen
kann. Um Verstand, Herz und Mut zu erlangen, braucht man keinen
Zauberer.
Neben Ogün
Derendeli als Zauberer von Oz, Christiane Warnecke als guter und
Daniela Gnoycke als böser Hexe, die dem Ensemble des
Schauspielhauses angehören, hat man diesmal auf Schüler der
Schauspielschule zurückgegriffen. Alisca Baumann (Dorothy) und
Benedikt Vyplel (Löwe) gehören dem 2. Jahrgang an und können ebenso
überzeugen wie der Rest des Ensembles.
Die Bühne ist
eher schlicht gehalten, doch wird aus der armseligen Hütte durch
Drehen und Wenden sowohl die rote, höllenartige Wohnung der bösen
Hexe als auch die smaragdgrüne Behausung des Zauberers.
Dorothy läuft
burschikos in einer blauen Jeanslatzhose herum, die gute Fee im
weißen Hochzeitskleid, die böse Fee in rotem Lack. Zu der silbrigen
Mondlandschaft, die den Zauberwald ersetzt, passen die Sklaven in
ihren grauen Schutzanzügen. Für die kindliche Fantasie bleibt also
genügend Spielraum.
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung
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