Foto: © 2008
Schauspielhaus Salzburg/ Eva-Maria
Griese
Ray Cooney
Funny Money
SCHAUSPIELHAUS SALZBURG / PREMIERE: 11. 12. 2008
REGIE: ROBERT PIENZ / AUSSTATTUNG: SIMONE MANTHEY/ MIT: UTE HAMM,
ELKE HARTMANN, PHILIPP LEENERS, OLIVER HILDEBRANDT, THOMAS PFERTNER,
GEORG REITER, OLAF SALZER, VOLKER WAHL
Auf den Spielplänen fast
jeden Theaters befindet sich jährlich einmal ein
Boulevardstück.
Das Schauspielhaus Salzburg hat diesmal ein Werk des britischen
Dramatikers Ray Cooney ausgewählt, der oftmals auch als „The master
of farce“ bezeichnet wird. Dessen
vorrangiges Ziel ist es,
Menschen zum
Lachen zu bringen, er beschreibt das so: „Farce
is like tragedy – extraordinary things happening to ordinary people.“
Die Ausgangssituation
ist schnell erzählt. Henry Perkins, ein kleiner Angestellter,
vertauscht in der U-Bahn seine Aktentasche und besitzt plötzlich
735.000 Pfund, doch mit dem vielen Geld schwindet
auch
schnell seine Moral. Er will nur noch
eines: Flugtickets, Taxi und dann ab
mit seiner Frau nach Barcelona, in ein neues, sorgenfreies Leben.
Doch diese ist alles andere als begeistert, hat sie doch für die
Geburtstagsparty ihres Mannes Freunde eingeladen, ein Hähnchen
gebraten und will absolut nicht weg. Jetzt beginnen die Turbulenzen:
Die Freunde lassen sich nicht abschütteln, zwei Polizisten stellen
unbequeme Fragen und der Taxifahrer wartet.
Was nun folgt, ist eine akribisch genau inszenierte Katastrophe.
In atemberaubendem Tempo jagen die Figuren – sehr zur Freude der
Zuschauer – von einem Unglück ins nächste, von einer Notlüge in die
nächste. Elke Hartmann als
völlig
überforderte Jean Perkins muss immer wieder feststellen:
„Henry, als kleiner Langeweiler hast du mir besser
gefallen.“ Sie versucht zwar mit
reichlich Brandy
die
Situation in den Griff zu bekommen, doch steigert dies die
Intensität ihrer hysterischen Anfälle nur. Olaf Salzer als Henry
Perkins ist felsenfest davon überzeugt, dass ihm das Geld zustehe,
denn auf unehrliche Weise erworbenes Geld existiere gar nicht, und
so will er nicht aufgeben. Auch Ute Hamm und Volker Wahl als
befreundetes Ehepaar finden Gefallen an den betrügerischen
Machenschaften und spielen gerne und begeistert mit. Man spürt die
Freude des Ensembles, dem Publikum einen
absolut vergnüglichen Abend bereiten zu
können.
Als Bühnenbild reicht Simone Manthey ein grün tapeziertes
Wohnzimmer mit den für eine Boulevardkomödie obligaten
Schwingtüren, durch die immer wieder in
unpassenden Momenten unerwartete Personen auftreten können.
Der Hausherr und Regisseur Robert Pienz hatte sichtlich
Vergnügen, diese bizarre Geschichte auf die Bühne zu bringen, und
die Schauspieler sind mit vollem Einsatz am Werk, sie schenken sich
nichts und garantieren so zwei Stunden ungetrübte Unterhaltung. Ein
Stück, wie geschaffen für die kommende Faschingszeit.
Elisabeth Pichler, Dorfzeitung
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