William Colding
Herr der Fliegen
ARGEKULTUR / SCHAUSPIELHAUS SALZBURG
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PREMIERE: 20. MAI 2009 / JUGENDSTÜCK AB 13 JAHREN / FÜR DIE BÜHNE
EINGERICHTET: NIGEL WILLIAMS/ DEUTSCH VON ASTRID WINDORF. MIT:
MAXIMILIAN PFNÜR, NEVENA LUKIC, ANNA MARIA PAUMGARTNER, PAUL
PLOBERGER, BENJAMIN LANG, ALISCA BAUMANN, MARCO SCHAAF, MICHAELA
SCHMIDT, MELANIE ARNEZEDER. / REGIE: CLAUS TRÖGER / AUSSTATTUNG UND
LICHTDESIGN: HUBERT SCHWAIGER / CHOREOGRAFIE: EKKEHARD HAGER
Rechtzeitig noch vor dem nahenden
Schulschluss bringt das Schauspielhaus in Kooperation mit der
ARGEkultur ein Jugendstück auf die Bühne. Der größte Erfolg von
William Golding - er erhielt 1983 den Nobelpreis für Literatur - ist
seine 1954 erschienene Erzählung „Herr der Fliegen“ über die
Erlebnisse einer Gruppe von gestrandeten Schülern, eine Parabel auf
die Brüchigkeit der Zivilisation.
Kaum sind die Geräusche eines
Flugzeugabsturzes verklungen, erscheint im dichten Nebel Ralph und
stellt lapidar fest: „Ich glaube, wir sind auf einer Insel.“ Dies
könnte unsere Fantasie beflügeln und aus den metallenen Podesten,
die die Bühne einnehmen, grüne Urwaldhügel entstehen lassen. Mit
Hilfe eines Muschelhorns (in diesem Fall ein rostiges Sprachrohr)
werden die Überlebenden zusammengerufen, eine Gruppe moderner
Jugendlicher.
Von Beginn an stehen sich zwei Gruppen
gegenüber, die Konflikte sind vorprogrammiert. Der
verantwortungsbewusste Ralph (Maximilian Pfnür) und die intelligente
Brillenträgerin Sophia (Anna Maria Paumgartner) sind als Verfechter
der Demokratie und Zivilisation für klare Regeln. Doch auch die
aggressive Jackie (Nevena Lukic), die Jagen viel spannender findet
als die langwierigen, mühseligen Aufgaben des Hüttenbaus und
Signalfeuer stellen, hat ihre Anhänger.
Betroffen beobachtet man nun den Prozess
der zunehmenden Verrohung. Aus den anfangs noch etwas ängstlichen
Jugendlichen werden schon bald gewalttätige Wilde und in
Konfliktmomenten entsteht eine gefährliche Gruppendynamik, die
logischen Argumenten unzugänglich wird.
Claus Tröger bringt die Geschichte sehr
flott und rasant auf die Bühne. Die jungen Schauspieler können
sowohl in den wilden Tanz- bzw. Kampfszenen (Choreographie: Ekkehard
Hager) als auch in ihren Monologen überzeugen.
Besonders für den Schulunterricht ist
die Hauptthematik der Geschichte – die angeborene Gewaltbereitschaft
des Menschen – ein brisantes und höchst aktuelles Thema. William
Goldings „Herr der Fliegen“ bietet sich daher immer wieder, ob als
Buch oder als Theaterstück, als Grundlage für Diskussionen an.
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