Volker Schmidt
Pflugversuch
SCHAUSPIELHAUS SALZBURG-
PREMIERE: 13.
SEPTMBER2008
MIT:
JOHANNES ZEILER, ELKE HARTMANN, GISELA SALCHER, HANS DANNER
REGIE: ZENO
STANEK / BÜHNE:
ANDREAS MATHES / KOSTÜME:
ANNA JARITZ / LICHT: MARTIN
KREIENBÜHL / REGIEASSISTENZ: ANNA SCHOBER.
Ein Bauernhof, irgendwo, alleinstehend,
heruntergekommen. Der einzige Sohn hat den Hof 16 Jahre zuvor im Streit
mit dem Vater verlassen, um in der Stadt Maler zu werden. Den ganz
großen Durchbruch hat er noch nicht geschafft. Zum Begräbnis kehrt er
zurück, ganz kurz nur, um den Hof zu verkaufen. Begleitet wird er von
seiner ehrgeizigen Geliebten und Galeristin Yvonne, die an ihn und seine
Kunst glaubt. Nach dem Leichenschmaus besichtigen sie den Hof und treffen
hier Maria. Sie hat in der letzten Zeit, als es mit dem Vater schon
schlecht stand, den Hof alleine bewirtschaftet. Dazu kommt noch der
Tischler Christoph, der vieles weiß ...
"Die Zäune hat er jedes
Frühjahr erneuert. Ich war da mit. Ich war da immer mit. Hab die Pflöcke
halten müssen und er hat sie mit dem Hammer in die Erde. hab immer Angst
gehabt. Aber er hat nie daneben geschlagen. Nie. Er hat immer
getroffen. Er war so bei sich. Ich hab immer in den Himmel geschaut. Ich
war immer woanders."
Der
Autor skizziert mit treffenden Dialogen in grandioser Weise die aktuelle
Situation in der heutigen Landwirtschaft, wertfrei und ohne Schnörkel.
Macht es für die Kleinen Sinn weiter zu machen oder soll man verkaufen, so
lange es noch etwas bringt? Was sind Traditionen wert? Es wird in der
Darstellung der Problematiken kein Klischee ausgelassen. Letztendlich aber
liegt die Kraft für Neues dort, wo man seine Wurzeln hat.
"Machs gut. Georg. Kümmer dich ums Grab deiner Eltern. Pass auf den Hof
auf. Is ein schöner Hof. Der macht einen stark. Is ein besonderer Flecken.
Hier kann man leben."
Die Inszenierung hat mir sehr gut gefallen,
Johannes Zeiler, Elke Hartmann, Gisela Salcher und Hans Danner
konnten in ihren Rollen überzeugen. Das
Bühnenbild war stark, man hatte das Gefühl, irgendwo am Land zu
sein, inmitten von wogenden Getreidefeldern; man konnte die frische
Erde förmlich mit allen Sinnen erfassen. Der tosende Applaus des
Premierenpublikums war der verdiente Lohn für den beeindruckenden
Theaterabend im Salzburger Schauspielhaus.
Karl
Traintinger, Dorfzeitung
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