Unter dem Motto „change views“ will das Performing Arts Festival heuer dazu anregen, den Blickwinkel zu verändern und neue Perspektiven zu eröffnen. In einer Pressekonferenz stellte Intendantin Angela Glechner am 25. April 2024 die dreizehn, an sieben Spielorten stattfindenden Produktionen vor. Im Salzburger Kunstverein wird das umfangreiche, abwechslungsreiche Programm am 6., 21. und 28. Mai, jeweils von 18 bis 21 Uhr mit Videoclips, persönlichen Gesprächen mit Künstler*innen, Musik und freien Drinks allen Interessierten vorgestellt. Dieses „After Work Drinks“-Event sollte man sich nicht entgehen lassen!
Auch Personen, die sich sonst nicht für die Sommerszene interessieren, sei ein Besuch der Kollegienkirche wärmstens empfohlen. Hier ist von 4. bis 16. Juni von 10 bis 19 Uhr eine großartige Kunstinstallation zu bewundern und bestaunen. Der Brite Luke Jerram kreierte ein rotierendes Kunstwerk und lässt eine riesige, dreidimensionale Abbildung der Weltkugel mit sieben Metern Durchmesser über den Köpfen der Zuseher*innen schweben. Das Gefühl, das Astronauten beim ersten Blick auf die Erde haben, ist für Erwachsene und Kinder absolut faszinierend.
Das Festival startet am 4. Juni in der SZENE mit „Carcaça“, einem energiegeladenen, virtuosen Stück des portugiesischen Choreographen Marco da Silva Ferreira. Zehn Tänzer*innen und zwei Musiker lassen den Saal vibrieren und setzen dabei auf die Kraft des Kollektivs. Drei weitere Produktionen sind in der SZENE zu erleben. Am 8. Juni präsentiert Marta Górnicka „Mothers –
A Song For Wartime“, in dem sich 21 Frauen und ein Mädchen in einer chorischen Inszenierung mit dem Ukraine-Krieg auseinandersetzen. Am 11. Juni garantiert Nacera Belaza mit „L’Onde“ einen von nordafrikanischen Tänzen und Ritualen inspirierten, intensiven Trip, der die Seh- und Hörgewohnheiten hinterfragt. Am 13. und 14. Juni lodert bei Fouad Boussoufs „Fêu“ das Feuer. Zehn Tänzerinnen drehen sich ständig im Kreis und garantieren eine hypnotisierende, schwindelerregende Performance.
Humorvoll geht es bei den Produktionen im Toihaus zu, beides Österreichische Erstaufführungen. Das belgische Kollektiv buren setzt sich am 5. und 6. Juni in „shoe/farm – prelude“ mit dem Thema Schuhe auseinander und präsentiert ein Wechselspiel zwischen Stilettos und Arbeitsschuhen. Ivana Kalc und Igor Koruga servieren mit „Why not (?)“ am 8. und 10. Juni ein Duett, das sich mit Gleichheit und Gleichklang als Technik im Tanz auseinandersetzt. Das Netzwerk für Tanz, Theater und Performance INFLUX / Nayana Keshava Bhat gastiert mit „Manifesto of the Now“ am 10. und 11. Juni im Salzburger Kunstverein und am 13. und 14. Juni im Toihaus. Zwei Jahre wurde an dieser Performance gearbeitet. Sieben kurze Solos und fünf Gruppenakte in verschiedenen Konstellationen zelebrieren mit Musik, Tanz und Texten die Praxis des Aufbegehrens.
Auch in der ARGEkultur wird wieder getanzt. In „A place I ache to go again“ schickt am 11. und 12. Juni die portugiesisch-brasilianische Choreographin und Performerin Rosana Ribeiro mit ihrer Kompanie Selva fünf Tänzer*innen auf eine nostalgische Suche. Auch Lenio Kaklea und das BODHI PROJECT sind mit „Chemical Joy“ am 14. und 15. Juni wieder zu Gast in der ARGEkultur und erforschen die Jugendkultur sowie die Codes junger Menschen. Lenio Kaklea hat dazu den passenden Sound komponiert.
In der Stadtgalerie Lehen präsentiert Iris Dittler im Rahmen ihrer Ausstellung an zwei Tagen – und 12. Juni – performative Momente. Die in Wien lebende Künstlerin verbindet dabei gekonnt zeitgenössischen Tanz mit bildender Kunst.
Das Salzburger Kollektiv ohnetitel ist stets für eine Überraschung gut. Diesmal werden am 6., 7. und 9. Juni in „Die Welt im Ganzen – Jedermanns Tischgesellschaft um Tod, Teufel und die ewigen Fragen“ auf dem Sebastiansfriedhof 50 Einzeltische mit je zwei Stühlen aufgestellt. Das Publikum wird die Möglichkeit haben, mit den Allegorien des Stücks, vertreten durch ihre zeitgemäßen Pendants, ins Gespräch zu kommen. Da heißt es schnell Karten sichern, denn die Produktionen von ohnetitel sind meist bald ausverkauft.
Das Applied Theatre führt mit „Feminist Cities“ das Publikum der Sommerszene in den öffentlichen Raum. Infos zu Spielort und Beginnzeiten gibt es ab 3. Juni unter szene-salzburg.net
Auch das genaue Programm der Sommerszene sowie alle Extras und Specials sind unter szene-salzburg.net zu finden. Da Solidarität und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft – gerade jetzt – besonders wichtig sind, will die SZENE möglichst vielen Menschen die Möglichkeit bieten, an Kunst und Kultur teilzunehmen. Der Ticketpreis ist daher variabel, ganz nach dem Motto „Pay what you can“.
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