Artikel von Reinhard Lackinger




Geräucherte Wurstigkeit

Das „Pantanal matogrossense“ ist ein riesiges Sumpfgebiet im Südwesten Brasiliens. Dieses außerordentlich artenreiche Feuchtbiotop steht unter Naturschutz und wurde vor zwanzig Jahren durch die UNESCO zum Weltwerbe erklärt. Kleine Teile dieses Feuchtgebietes reichen bis nach Paraguay und Bolivien.
Seit Mai 2020 brennt das Pantanal!


Tropische Bauchredner

Brasilianer benutzen gerne zwei verschiedene Worte für Geschichte! Sie gebrauchen „Estória“ und „História“, zwei Wörter mit ganz unterschiedlicher Bedeutung.



Brasilien „addio“

Brasilien ist, was Tragödien betrifft, stets Vize-Weltmeister und Zweiter! Irgendwo auf dem Erdball ereignen sich gerade jetzt und immer irgendwelche Desaster.


Migrant zu sein macht frei

In den ersten Tagen, Wochen und Jahren nach der Ankunft im neuen Land fühlt sich der aus Mitteleuropa stammende Immigrant, als wäre er mit dem Schachbrett unterm Arm in einen Freistil-Zwinger geraten.


Überfremdung hüben und drüben

Kann einer, der nicht in Österreich, nicht in Europa lebt, über Überfremdung reden? Nein, das kann er nicht! Das jedenfalls dürfte die allgemeine Reaktion sein, um das Einmischen und Mitreden eines Außenstehenden zu quittieren und sofort vom Tisch zu fegen.



Coxinhas

„Coxinhas“, auf deutsch „Hühnerschenkel“, nennen wir in Brasilien einen „Snack“, einen frittierten Jausenhappen aus „Mehlpapp“, gefüllt mit einigen wenigen und kleinwinzigen Stückchen Hühnerfleisch. Der brasilianische Ausdruck „Coxinhas“ bedeutet seit einiger Zeit aber auch konservative, an ihrem Status Quo festgekrallte Bürger.


Ein Pfingstpamphlet

Wenn ich an Pfingsten denke, sehe ich die verängstigten und verschüchterten Apostel vor mir. Auch glaube ich, die Gegenwart des Heiligen Geistes zu spüren, der mitten im Raum auf die Jünger herniederschießt, die Burschen mit himmlischem Mut erfüllt.


Reinhard Lackinger: Die vielen Masken des Teufels

Der mir bekannte Rabbiner Uri Fromm schrieb unlängst im facebook, er wolle einige Volumen der Bibel nach Salvador bringen. In meinem Kommentar äußerte ich den Wunsch nach einem Neuen Testament. Uri ignorierte meinen Scherz, sagte aber, er verfüge nur über die Genesis. Als getaufter Katholik, der seit vielen Jahren nur noch Totenmessen beiwohnt, dachte ich daraufhin über die Heilige Schrift nach.



Drittweltliche Gedanken über den Frühling

Früher erkannten wir den Frühling an den immer länger werdenden Tagen; am Gesang der Amseln auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit; am Geruch der feuchten Erde nach der Schneeschmelze; am „Ausschlag“ der Bäume; an den kleinen „neuen Erdäpfeln“ beim Röhrlsalat…


Der Grüne Kilian

„Als ich Christtagsfreude holen ging“, lautet der Titel meiner Lieblings-Weihnachtsgeschichte. Sie stammt aus Peter Roseggers Waldheimat, unweit meines Geburtsortes Kapfenberg.



Heimat: Land der Hecken, Land der Tunnels

Bei einem Besuch in der alpenländischen Heimat, führte unser Weg Mitte der 90er Jahre am Geburtsort eines bekannten Buchautors vorbei. Die Erinnerung bescherte mir die Bilder, der von ihm beschriebenen Umwelt aus Kindheit und Jugend. Es war aber nichts davon zu sehen. Nur der Kirchturm ragte über die übermannshohen und sauber gestutzten Hecken hinaus.