LoClair, Alster: Die fünfte Welt Midgard

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Autoren: A.C. CoClair & Wolfgang Alster (Hrsg.) mit Beiträgen von E.F. von Hainwald, Rhya Wulf, Morgane A. Tusk, Sabine Reifenstahl, Gianna Bernstein, Matthias Scheele, Birgit Scheele, Susanne Eisele, M.L. von Burgberg, Nicole Kunkel, Nadine Neu, Monika Loerchner und Harald Müller.
Titel: Die fünfte Welt Midgard – Anthologie
ISBN: 978-3-96937-071-1
Verlag: Legionarion Verlag
Erschienen: 2021

Klappentext:

In einer Welt voller Magie & Mythologie blicken die Götter gleichermaßen wohlwollend wie neidvoll auf die Menschen hinab. Als Midgard seinen Platz in der Esche Yggdrasill einnahm, verstrickte es sich tief in den Ränken der Schöpfung. Als Mittelpunkt und Durchgangspforte der Neun Welten entstand ein Ort, an dem sowohl Götter als auch Sterbliche Legenden webten.

Ganze Familien folgen auf göttliche Weisung ihrem schicksalhaften Pfad und eine kleine verirrte Fee staunt über die Wunder dieser fremden Welt. Berserker legen ihre Prüfungen ab und der Kopf eines Gesetzlosen soll der Schlüssel zur Freiheit sein. Mächtige Runen müssen gemeistert werden, um der Vorsehung zu genügen, Loki selbst tritt den Göttern entgegen und der Totengöttin Hel muss ein Gefallen abgerungen werden. Ein mächtiger Trank verspricht endlich Frieden, doch auch einem Mörder ist man dicht auf den Fersen.

Alte Mythen liegen ebenso verborgen, wie die eigene schmerzvolle Vergangenheit. Für ein neues Leben fernab der Heimat muss eine Entscheidung gefällt werden – Held oder Feigling? Ausgerechnet ein Sterblicher soll einen von den Göttern gefürchteten Dämon bezwingen.

Dreizehn nordisch-mythologische Fantasiegeschichten inspiriert von den Überlieferungen der Edda.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Dreizehn magisch-mystische Fantasiegeschichten von verschiedenen Autor*innen aus der nordischen Mythologie, die sich Elemente der Edda ausgeliehen haben.

Eine dieser Erzählungen handelt von Halvar und seiner Ziehschwester Solveigh vom Stamm der Wikinger.

Von jungen Jahren an träumt die junge Solveigh davon, in eine männliche Domäne einzutauchen: Sie möchte sich der Prüfung zur „Berserkerkämpferin“ stellen, bei dem gefährliche Aufgaben auf die junge Frau warten. Vor allem muss sie dafür für eine unbestimmte Zeit ihren Mann und ihren kleinen Sohn verlassen und in die Wälder ziehen, um sich auf die Spuren eines Bären zu heften.

Bevor sie sich jedoch den Prüfungen stellen kann, muss sie die alteingesessenen Berserker erst davon überzeugen, dass eine Frau würdig ist, um in dieser männlichen Domäne zugelassen zu werden.

Eine wunderschöne, phantasievolle Geschichte um eine emanzipierte und kämpferische Frau, die ihrer Zeit weit voraus geeilt war.

Aber auch Odin, sein Sohn Thor, seine Frau Frigg, der listige und verschlagene Gott Loki, sowie die Göttergeschlechter der Asen und Wanen, verschiedene Alben, und viele andere reizende Zwerge, aber auch grauenvolle Riesen mit entstelltem Aussehen, kommen in diesen mythologischen Geschichten vor.

Neben den märchen- und sagenhaften Erzählungen spiegelt sich in allen diesen Mythologien aber die Erlebniswelt und die daraus resultierende Denkweise der Menschen von der Antike bis zum Mittelalter wider.

Entsprechende Analogien finden sich in allen Kulturen der damaligen Zeit: Ob Zeus bei den Griechen, Jupiter bei den Römern, Wotan bei den Germanen und Odin bei den nordischen Völkern, sie alle haben eines gemeinsam: Sie leb(t)en in einer vom Menschen unerreichbaren eigenen Welt, werden als unsterblich beschrieben, trotzdem mit sehr vielen menschlichen Eigenschaften versehen.

Erst die Christianisierung Europas, aber auch der zunehmende Erkenntnisgewinn über natürliche, physikalische Abläufe in der Natur, haben dieser wunderschönen und phantasievollen Denkweise ein Ende gesetzt. Doch bis heute halten sich Erzählungen, Geschichten, Begriffe und Überlieferungen aus der Welt der Götter. Denn: Wenn sich jemand wie ein „Berserker“ verhält, wissen alle dass er Ähnlichkeiten mit dem wilden, animalischen Kämpfer der Wikingerzeit aufweist.

Diese wunderschönen, märchenhaften und mythologischen Geschichten, die zum guten Verständnis die Grundkenntnis der nordische Mythologie voraussetzen, kann ich allen Freunden der längst vergangenen Götterwelten und ihrer vorher abgelaufenen „Götterdämmerung“ sehr empfehlen.

Ich habe dieses umfangreiche Werk mit fast 600 Seiten sehr genossen, wenngleich ich sehr häufig „meinen Freund Google“ gebraucht habe, um mich in die, durchaus umfangreiche und komplizierte, Welt der Edda einzulesen. Wer aber den Hintergrund dieser Geschichten außen vor lässt, genießt einfach schöne und phantasievolle Märchenerzählungen.

Da das gesamte Buch aus dreizehn unabhängigen Einzelgeschichten besteht, kann es hintereinander oder auch in verschiedenen Episoden und zu unterschiedlichen Zeiten, gelesen werden.


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