Poulenc-Oper und Britten-Liederzyklus

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Ein kompetentes Opern-Ensemble macht – im positivsten Sinn des Wortes – „großes Theater“…… alles in allem eine mehr als begrüßenswerte Initiative.

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Von Siegfried Steinkogler

Wer hätte gedacht, dass hier – im Theater im Kunstquartier – in der Paris-Lodron-Gasse 2a (kaum 100 Meter von der Universität Mozarteum entfernt) derart gehaltvolles Theater gemacht wird? Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, hier sind Kräfte von Rang und Namen am Werk. Etwa Karsten Bohn und Bettina Richter (Inszenierung und Ausstattung), die schon bei Landestheater- und anderen gleichrangigen Produktionen ihr Talent unter Beweis gestellt haben, die Sängerinnen Karolina Plicková (in Brittens Liederzyklus) und Aleksandra Zamojska (als alleinige Protagonistin bei Poulenc) bürgen für Qualität und die fachkundige Orchesterleitung Hans-Josef Knausts trägt viel zur Motivation aller Mitwirkenden bei. Isabella Trießnig und David Dum, für Video-Design und -projektionen verantwortlich, vervollständigen das Team.

Der Inhalt von Poulenc´s Oper „La Voix humaine“ (Die menschliche Stimme; 1959) auf einem Text von Jean Cocteau ist schnell umrissen. Eine junge Frau, von ihrem geliebten Mann verlassen, führt mit diesem ein letztes Telefongespräch, ehe sie ihrem Leben ein Ende setzt. Tiefe, wahre Gefühle, Notlügen und Halbwahrheiten, um den ehemaligen Partner nicht zu verletzen, bestimmen diesen Monolog. Auf die Worte des männlichen Gegenübers kann nur aus den Reaktionen der Frau geschlossen werden. Trotz des Ernstes der Situation belustigend, wirken die zahlreichen, zur Zeit der Erstaufführung noch üblichen, Störungen in der Telefonleitung.

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Aleksandra Zamojska beeindruckt als Sängerin in gleicher Weise wie als Darstellerin. Nie wankt sie in ihrem einstündigen, von Emotionen geprägten Monolog, kennt kein Innehalten und geht voll auf in i…

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