Anton Petz: PERSONA

Anton Petz

Bilder von Menschen im Zeitalter neuer Medien

Petz, geboren 1962 in Graz und heute in München sowie in Riva am Gardasee lebend, hat an der Akademie der bildenden Künste in Wien Malerei studiert und war später als Gastprofessor tätig. Seine Werke sind geprägt von einem tiefen Interesse an der Darstellung menschlicher Figuren, die er aus medial verbreiteten Bildern, wie Zeitungen, Fernsehen und sozialen Medien, schöpft.

Karl Bauer

Von Karl Bauer, Gleisdorf

Die Ausstellung im Steirischen Feuerwehrmuseum in Groß St. Florian bot einen interessanten Einblick in Petz’ künstlerische Auseinandersetzung mit der modernen Gesellschaft. Besonders beeindruckend sind seine großformatigen Ölbilder, die Szenen von Demonstrationen, überfüllten Booten und der Börse zeigen. In diesen Bildern verschmelzen die dargestellten Personen in der Masse, abstrakt und farbenfroh, sodass sie fast unkenntlich werden. Petz fungiert hier als stiller Beobachter, der die Abläufe und Momente einfängt, ohne dass die dargestellten Menschen davon Notiz nehmen.

Neben den Massenbildern zeigte Petz auch Einzelpersonenbilder, die Szenen wie spielende Kinder am Strand oder Personen beim Betrachten von Kunstwerken darstellen. Diese Werke sind in Aquarell gehalten und heben sich durch ihre feine Ausarbeitung hervor. Besonders interessant waren auch Petz’ mediale Ikonen, die an das italienische Kino der 50er und 60er Jahre erinnern und den Verlust der damaligen gesellschaftlichen Utopien thematisieren.

Die Werke waren thematisch geordnet und teilweise gegenübergestellt, was den Besucherinnen und Besuchern ermöglichte, die vielfältigen Ansätze und Perspektiven des Künstlers zu erfassen. Günther Holler-Schuster, ein Kunstkritiker, beschreibt Petz treffend als einen Analytiker, der ästhetische Fragen in den Kontext sozialer und weltpolitischer Themen stellt. Petz gelingt es, den Transformationsprozess vom Foto zum Gemälde so zu gestalten, dass die Wahrnehmung der Szene intensiviert wird. Seine Kunst geht über den visuellen Einheitsbrei der Massenmedien hinaus und verleiht dem Medium Malerei neue Impulse.

Die von Anja Weisi-Michelitsch kuratierte Ausstellung bot den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich vertieft mit zeitgeschichtlichen Ereignissen und dem Einfluss virtueller Medien auf unser Bewusstsein auseinanderzusetzen. In einer Führung durch die Ausstellung hatte das interessierte Publikum die Gelegenheit, mehr über die Hintergründe der Werke und deren Verbindungen zur modernen Medienwelt zu erfahren. Die Ausstellung bot insgesamt wertvolle Einblicke in die Wahrnehmung von Realität und die Rolle der Kunst in der heutigen Gesellschaft.

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