„Zusammen ist man weniger allein“ – eine leicht verrückte, aber charmante WG

Auf die Bühne 24 (Marionettentheater) hat Karl-Heinz Steck eine großzügige, mit kostbaren Bildern und Möbeln zugemüllte Altbauwohnung gezaubert. Ein Wohlfühl-Bühnenbild, das hervorragend zur Bühnenfassung von Anna Gavaldas Bestseller passt. Die Österreichische Erstaufführung feierte am 10.10.2014 Premiere.

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Von Elisabeth Pichler.

Das Marionettentheater ist kaum wiederzuerkennen. Wer schnell ist, ergattert einen Platz ganz vorne an der Bühne, darf auf einem bequemen Sofa die Aufführung genießen und sich als Mitbewohner der schrägen Wohngemeinschaft fühlen. Noch während das Publikum nach den besten Plätzen Ausschau hält – bei freier Platzwahl eine große Herausforderung –, gehen die Schauspieler auf der Bühne ihrer jeweiligen Lieblingsbeschäftigung nach. Der verarmte Adelsspross Philibert liest versonnen an seinem Schreibtisch, der Gourmet-Koch Franck rührt kräftig in seiner Schüssel, die zarte Camille zieht sich in ihrer winzigen, kalten Dachkammer ständig um.

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In einem Krankenzimmer strickt Francks Oma Paulette unentwegt an einem langen Schal. Als der verschlossene Philibert, der leicht ins Stottern gerät, die kranke Camille bei sich aufnimmt, ist sein raubeiniger Untermieter Franck nicht begeistert, sieht er in ihr doch eine Gefahr für sein bequemes, wenn auch monotones Leben. Er arbeitet hart, genießt oberflächliche Frauengeschichten, fährt leidenschaftlich Motorrad und besucht einmal die Woche seine Oma im Spital, die sich strikt dagegen wehrt, in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden. Camille bringt Bewegung in die Männer-WG. Auf ihr Drängen hin zieht auch Franks Großmutter bei ihnen ein. Eine üble Erbschaftsgeschichte droht jedoch, die ungewöhnliche Wohngemeinschaft zu beenden.

Gregor Weisgerber überzeugt als verklemmter, hochintelligenter Aristokrat Philibert, der sich…

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