Atomwaffenfreie Zukunft?

Als die Schweizer Regierung die Bombe lieben lernte

Am Montag, den 30. September 2024, war Marionna Schlatter im Café de la Paix des Schweizerischen Friedensrates in Zürich zu Gast. Sie sprach über das Thema „Die Schweiz und der Atomwaffensperrvertrag“. Marionna Schlatter ist Nationalrätin der Grünen Partei der Schweiz und Mitglied des Initiativkomitees für das Atomwaffenverbot.

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

Der Atomwaffenverbotsvertrag ist eine internationale Vereinbarung, die die Entwicklung, Produktion, Tests, Lagerung, Transport, Stationierung und den Einsatz von Kernwaffen verbietet – ebenso die Drohung damit. Dieser Vertrag trat am 22. Januar 2021 in Kraft, nachdem ihn 50 Staaten ratifiziert hatten. Die Schweiz sollte diesen Vertrag ebenfalls unterzeichnen, wie es das Parlament in Bern vor einigen Jahren verlangt hat und wie es jetzt die Atomwaffenverbots-Initiative fordert.

Ein Atomkrieg könnte die gesamte Menschheit auslöschen. Die Gefahr, dass ein Atomkrieg durch einen Fehler, ein Missverständnis oder eine technische Panne ausgelöst wird, besteht auch heute noch. Daher ist das Verbot von Nuklearwaffen, wie es der Atomwaffenverbotsvertrag fordert, entscheidend.

Marionna Schlatter erklärte, dass die Schweiz bei der Ausarbeitung des Atomwaffenverbotsvertrags maßgeblich beteiligt war. Das Parlament stimmte anfangs zu, aber der Bundesrat hat bisher nicht unterschrieben. Marionna Schlatter vermutet, dass das Parlament heute leider nicht mehr für den Beitritt stimmen würde. Der Bundesrat und einige Politiker wollen sich der NATO weiter annähern und unter deren atomaren Schutzschirm stellen. Länder wie Irland und Österreich, die ebenfalls keine NATO-Mitglieder sind, haben jedoch den Vertrag unterzeichnet. Die Investitionen des Finanzplatzes Schweiz in die Rüstungsindustrie, die Nuklearwaffen produziert, sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, obwohl solche Anlagen nach dem Kriegsma…

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