Erica Ferencik: Ein Lied vom Ende der Welt

Erica Ferencik

Erica Ferencik | Foto: Goldmann © Kate Hannon

Ein Lied vom Ende der Welt

Autorin: Erica Ferencik
Titel: Ein Lied vom Ende der Welt – Roman
(aus dem Englischen): Ulrike Wasel & Klaus Timmermann
ISBN: 978-3-641-29484-7
Verlag: Goldmann Verlag
Erschienen: September 2022

Klappentext:

Nur das ewige Eis kennt die Wahrheit

Ein Anruf wirft die Linguistin Valerie völlig aus der Bahn. Wyatt, ein Forschungskollege ihres toten Bruders, hat in der Arktis ein Mädchen gefunden, das eine unbekannte Sprache spricht. Obwohl Valerie den Ort fürchtet, an dem ihr Bruder starb, reist sie ins ewige Eis.

Dort droht die Situation sie zu überwältigen: Die Natur ist wild, Wyatt brillant, aber unberechenbar. Einzig zu dem Mädchen Naaja spürt Valerie eine tiefe Verbindung, und es gelingt ihr, dessen Vertrauen zu gewinnen. Aber Naaja wird jeden Tag schwächer, und Wyatt verhält sich immer rätselhafter. Valerie weiß, dass sie auf ihre Intuition vertrauen und Naaja retten muss – selbst wenn sie damit ihr Leben aufs Spiel setzen muss …

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Ein Leben auf einer Forschungsstation in der Arktis!

Die talentierte Sprachforscherin Valerie wird gebeten, sich die Sprache des „Eismädchens“ anzuhören und versuchen, sie zu verstehen. Denn der Leiter der Forschungsstation in der Arktis vermutet, dass das Mädchen ein Geheimnis kennt, das die Menschheit vor den Auswirkungen der Klimaveränderungen, die plötzlich und überall auf der Welt auftreten und sehr bedrohlich sind, retten kann.

Völlig abgeschottet im ewigen Eis, stößt Valerie schnell an ihre persönlichen, aber auch fachlichen Grenzen und muss erkennen, an welchem gefährlichen Ort sie tatsächlich gelandet ist und das nicht nur klimatisch.

Eine großartige Geschichte, die zwischen Märchenerzählung und Science-Fiction-Roman angesiedelt ist.

Die Protagonistin Valerie hat einen spannenden Auftrag: Sie soll den plötzlichen Tod ihres Zwillingsbruders im ewigen Eis aufklären. Doch zunächst muss sie das Vertrauen eines kleinen indigenen Mädchens gewinnen, das eine ganz fremde Sprache spricht. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen gelingt es ihr, sich der Sprache des Kindes anzunähern. Je mehr sie von ihrem Zögling, dessen Name Naaja ist, erfährt, desto größer wird die Gefahr für sie und das Mädchen.

Als sie endlich die Zeichnungen von Naaja deuten kann, versteht sie, warum das Mädchen immer schwächer wird, und ihr wird klar, was sie tun muss, um dem Mädchen das Leben zu retten. Gemeinsam macht sich Valerie mit Naaja auf den eisigen Weg, dicht gefolgt von Wyatt, dem Leiter der Forschungsstation, und seiner Mechanikerin, die ihnen das Geheimnis mit allen Mitteln entlocken wollen.

Der Roman ist wirklich spannend und stellt ein Leben auf einer arktischen Forschungsstation dar, so wie es sein könnte. Die Autorin hat sehr gute Recherchen gemacht und dadurch ist das Leben auf der Forschungsstation sehr authentisch dargestellt, auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt. Das Auftauchen und Überleben von Naaja wäre ein menschlicher Traum, der derzeit noch ins Reich der Science-Fiction-Erzählungen gehört. Genauso wie die Klimaphänomene, die diese Erzählung beschreibt. Die aufgebaute Bindung zwischen dem Waisenmädchen Naaja und Valerie wird feinfühlig und sehr empathisch erzählt und erinnert an ein Märchen.

Die Handlung ist wirklich gut nachvollziehbar, der Text flüssig geschrieben und die Übersetzung aus dem Englischen scheint sehr gut geglückt zu sein. Es ist ein rührendes und berührendes, vor allem aber auch sehr spannendes Buch, das absolut gelungen ist und ein genussvolles, beeindruckendes Leseerlebnis bietet.


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