„Minna von Barnhelm“ – Nimm dich in acht vor blonden Frauen

Astrid Großgasteiger hat Gotthold Ephraim Lessings Soldatenkomödie aus dem Jahre 1767 kräftig entstaubt und mit einem jungen, engagierten Ensemble als flottes Lustspiel mit viel Musik in Szene gesetzt. So wird aus einer eher trockenen Schullektüre ein unterhaltsamer Theaterabend, der auch junges Publikum ansprechen dürfte.

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Von Elisabeth Pichler

Herr Just, der Diener des Majors von Tellheim, ist stinksauer, dass der Wirt seinen gnädigen Herrn in ein schäbiges Zimmer neben dem Taubenschlag umquartiert. Dieser befindet sich in einer tiefen Depression: Ruhm und Ehre sind weg, das Geld, das er unvorsichtigerweise vorgestreckt hat, scheint verloren und an eine Hochzeit mit dem edlen Fräulein Minna von Barnhelm ist nicht zu denken. Diese hat sich mit ihrer Kammerjungfrau auf die Suche nach ihrem vermissten Bräutigam gemacht, der den Kontakt mit ihr so plötzlich abgebrochen hat. Die Freude ist groß, als sie erfährt, dass er in derselben Herberge logiert.

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Das Wiedersehen verläuft jedoch anders als erwünscht. Der einst „blühende Mann“ fühlt sich als „Krüppel und Bettler“ und weist seine Geliebte zurück. Minna beschließt, um ihr Glück zu kämpfen. Mit einer List gelingt es ihr, ihn zurückzugewinnen. Die selbstbewusste junge Dame schreckt aber nicht davor zurück, ihm nun ihrerseits eine Lektion zu erteilen, und weist ihn zurück. Doch was wäre ein Lustspiel ohne Happy End? Zum Schluss dürfen sich sogar zwei glückliche Paare um den Hals fallen.

Clemens Ansorg trägt als verabschiedeter Major von Tellheim zwar einen prachtvollen Armverband, um seine Verletzung zu kaschieren, doch mehr ist ihm nicht geblieben. Lustlos und entehrt schleicht er durch sein armseliges Quartier und schlägt die großzügigen Angebote seiner ehemaligen Freunde aus. Claudia Carus hingeg…

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