„Nach dem Ende“ – ein Drama im Atombunker

Der Theaterverein Janus begeistert in der ARGEkultur nicht nur Jugendliche mit dem packenden Endzeitdrama des britischen Autors Dennis Kelly, der 2009 in der Kritikerumfrage von „Theater heute“ zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt wurde.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Seine Freunde hatten Mark für paranoid gehalten, als er sich eine Wohnung mit Atombunker zulegte. Nach einem Terroranschlag, bei dem die Stadt in Schutt und Asche gelegt wurde, sieht die Sache allerdings anders aus, ist es ihm doch gelungen, seine Kollegin Louise zu retten und in den Bunker zu schleppen. Die Sicherheit erweist sich als trügerisch, hält sich doch die Dankbarkeit der Geretteten in Grenzen. Mark erweist sich als Kontrollfreak, übt zunehmend Druck auf seine Leidensgenossin aus und nutzt die neuen Machtverhältnisse schamlos aus.

Hatte Louise ihn bisher ignoriert und seine Annäherungsversuche als lächerlich empfunden, so ist sie ihm nun völlig ausgeliefert. Der Bunker gehört Mark und die Verteilung der begrenzten Nahrungsvorräte benutzt er als Druckmittel. Es beginnt ein packendes Psychodrama, bei dem sich zwischenmenschliche Abgründe auftun. Die vermeintliche Rettung wird immer mehr zum Albtraum.

Das Studio im Keller der ARGEkultur bietet die ideale Spielstätte für dieses finstere Kammerspiel. Bálint Walter erweist sich als überaus wandlungsfähig. Er überzeugt in der Rolle des Mark als armseliges Würstchen ohne Selbstvertrauen, als geschwätziger Fettnäpfchentreter und schließlich als Psychopath, der die Liebe mit manipulativer Gewalt zu erzwingen versucht. Melanie Arnezeder ist ihm als Louise eine ebenbürtige Gegnerin, sie imponiert durch eine starke, authentische schauspielerische Leistung. Regisseu…

Views: 0

Dorfladen

Kommentar hinterlassen zu "„Nach dem Ende“ – ein Drama im Atombunker"

Hinterlasse einen Kommentar