African Queen – die Murchison Fälle

Georg Zenz - Murchison Fälle am Victoria Nil

Georg Zenz - Murchison Fälle am Victoria Nil

Die Murchison Fälle am Victoria Nil, kurz vor der Einmündung in den Albertsee sind eines der großen Naturwunder Ugandas. 1864 waren Samuel White Baker und seine Frau Florence die ersten Europäer, die diese Fälle sahen.

Von Georg Zenz

1951 wurde hier der Film „African Queen” mit Humphrey Bogart und Audrey Hepburn gedreht. Das Boot hieß ursprünglich „S/L Livingstone” und wurde 1912 gebaut. Heute kann man es in Florida besichtigen.

Hepburn schrieb 1987 in ihren Memoiren: “African Queen, oder wie ich mit Bogart, Bacall und Huston nach Afrika reiste und beinahe den Verstand verlor”.

Das Wasser hat eine enorme Kraft. Der hier schon mächtige Nil muss durch eine Felsenge von sieben Metern hindurch und stürzt gleichzeitig 42 Meter in die Tiefe. Das sind 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde!

In Masindi, der nächsten Stadt zu den Fällen, checke ich im Masindi Hotel ein, dem ältesten Hotel Ugandas. Das Hotel ist sehr britisch. Die Rezeptionistin erzählt mir, dass auch Bogart und Hepburn hier genächtigt haben, in Zimmer 4 und 5. Sie sagt, dass es das Gerücht gibt, dass man in der Nacht beide Türen hörte. Aber mehr darf sie nicht sagen. Yellow Press im Busch!

Am Abend schaue ich natürlich in die sehr “Old England look alike” Hotelbar. Hier stand auch schon Ernest Hemingway und ich rieche förmlich seinen Whisky. Ich gönne mir einen Chardonnay aus Südafrika.

Julius fährt mich nächsten Tag zu den Fällen. Zuerst der Blick von unten. Mit einem Ranger namens Robert gehe ich den gut angelegten Weg und komme aus dem Staunen nicht heraus. Jeder Ausichtspunkt überbietet den vorangegangenen. 

Der Anblick des schäumenden Wassers, wie es durch die enge Schlucht bricht ist atemberaubend. Dann der sogenannte “shower place”, der Name ist Programm und völlig durchnässt laufe ich weiter, hinauf zum Höhepunkt, dem Platz direkt neben dem Schlund. Gänsehaut! Bis ganz ans furchterregende Ufer kann man gehen und es wird einem schwindelig dabei. Lange schaue ich dem Reissen, Wirbeln, Zwirbeln und Tosen zu – Beruhigendes hat es hier nicht.

Im Anschluss fährt Robert zu einer abgelegenen, nicht ausgeschilderten Hütte aber mit bestem “local food” wie er behauptet. Und er hat recht. Ich esse Ziegenfleisch in einer scharfen, dunklen Sauce und dazu Matokke (Püree aus Kochbananen)

Weiter geht es flußabwärts dem Nil entlang zu einer Bootsanlegestelle wo ich in ein kleines Ausflugsboot steige und Richtung Fälle mitfahre.

Flußpferde, die sich träge treiben lassen, Krokodile die beim Näherkommen ins Wasser gleiten und Elefanten die den Übersschwemmungsbereich abgrasen. Wir fahren mit Respektabstand vor die Fälle, ein weiteres Annähern ist wegen der extremen Strömung nicht möglich. Wir drehen ab, fahren zurück. 

Ich glaube jedoch definitiv nicht, daß Humphrey Bogart hier die “African Queen” heil herunter brachte. Oder hat Audrey Hepburn deshalb hier beinahe den Verstand verloren?

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