Claire Morgan in Krems

Claire Morgan in Krems

Eine poetische Auseinandersetzung mit der Fragilität der Natur

In der Landesgalerie Niederösterreich in Krems zeigt die irische Künstlerin Claire Morgan (*1980 in Belfast, Nordirland/ UK)derzeit ihre Installation „Hold me tightly lest I fall“. Es ist das erste Mal, dass Morgan ihre Werke in Österreich präsentiert und es ist ein Erlebnis, das man nicht verpassen sollte.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Die Ausstellung, kuratiert von Gerda Ridler, führt die Besucher in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Kunst und Natur verschwimmen. Claire Morgan ist bekannt für ihre komplexen dreidimensionalen Formen, die sie aus einer Mischung künstlicher und natürlicher Materialien kreiert. In Krems hängen bunte Plastikschnipsel, feine Distelsamen und Federn an Tausenden von transparenten Nylonfäden von der Decke des Ausstellungsraumes und formen zwei sich durchdringende, luftig leichte Korridore. Zehn verschiedene, ausgestopfte Vögel verleihen der Installation eine dynamische Lebendigkeit. Alle Vögel wurden von der Künstlerin tot aufgefunden und von ihr selbst präpariert.

Erstmals hat Morgan in ihrer Installation auch einen Menschen in Form einer Skulptur integriert. Dies markiert einen bedeutenden Schritt in ihrem künstlerischen Schaffen, da sie dadurch die Interaktion zwischen Mensch und Natur noch deutlicher thematisiert. Der Titel „Hold me tightly lest I fall“ entstammt einem Liedtext und bringt eine tiefe, fast flehende Bitte zum Ausdruck: Die Sehnsucht nach Schutz und Halt in einer Welt, die zunehmend durch menschliche Eingriffe destabilisiert wird.

Morgans Werk ist nicht nur als ästhetische Erfahrung zu begreifen, sondern vielmehr als poetisches Plädoyer für eine nachhaltigere Beziehung zur Natur. Angesichts des Klimawandels, der Umweltverschmutzung und der fortschreitenden Zerstörung von Lebensräumen regt Morgan dazu an, über die eigene Rolle und Verantwortung nachzudenken. Ihre filigrane und dennoch kraftvolle Arbeit fordert uns auf, die Natur zu respektieren und zu schützen, bevor es zu spät ist.

Die Ausstellung in der Landesgalerie Niederösterreich ist ein Muss für alle, die sich für zeitgenössische Kunst und die drängenden Fragen unserer Zeit interessieren. Claire Morgan gelingt es auf eindrucksvolle Weise, die Zerbrechlichkeit und gleichzeitig die Stärke der Natur zu zeigen und uns daran zu erinnern, wie wichtig es ist, diese Balance zu bewahren.

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