„Die Pest“ – Camus Roman als Solostück

Albert Camus Roman aus dem Jahre 1947 zählt zu den bedeutendsten der französischen Nachkriegsliteratur. Christoph Wieschke schlüpft fließend in die Rollen der unterschiedlichsten Charaktere und begeistert das Publikum mit einer außerordentlich starken schauspielerischen Leistung. Zum Dank gab es Standing Ovations bei der Premiere im Salzburger Landestheater am 18.1.2014.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler.

In einer ganz gewöhnlichen Stadt am Meer geschehen sonderbare Dinge. Die Vorboten einer Seuche sind Ratten, die aus allen Löchern und Schlupfwinkeln hervorkriechen und unter schrecklichen Zuckungen sterben. Als auch immer mehr Bürger von der unbekannten Krankheit dahingerafft werden, wird die Stadt von der Außenwelt abgeschottet. Die Pest beginnt, alle zu beherrschen, und jeder nimmt den Kampf gegen den Schwarzen Tod auf seine Art auf. Der Arzt, Dr. Bernard Rieux, versucht zu helfen und zu heilen, muss aber schließlich frustriert feststellen, dass er nur mehr diagnostizieren kann.

Für den Jesuitenpater Paneloux ist die Pest eine Strafe Gottes, seine Predigten bringen keinerlei Trost. Grand, ein kleiner Rathausangestellter, befürchtet, seinen Roman nicht mehr fertigstellen zu können, er ringt verzweifelt um jedes Wort. Die Seuche zeigt auch Auswirkungen auf das moralische Klima der Stadt. Während der Journalist Ramber zu fliehen versucht, stellt Tarrou, ein junger, politisch engagierter Mann, einen Hilfstrupp auf. Die Seuche erreicht mit der Sommerhitze ihren Höhepunkt und verschwindet dann ganz allmählich. Rieux dämpft die allgemeine Fröhlichkeit, denn er gibt zu bedenken, „dass der Pestbazillus niemals ausstirbt oder verschwindet, sondern jahrzehntelang in den Möbeln und der Wäsche schlummern kann“.

Eine weiß gekalkte Mauer verleiht der Bühne südlichen Charme, doch der…

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