Fluss- und Seeufer von Hochhäusern schützen

Escher-Wyss-Platz | Foto: Heinrich Frei

Escher-Wyss-Platz | Foto: Heinrich Frei

Am 22. September 2024 wird in Zürich über die Volksinitiative «Uferschutz», und den Gegenvorschlag der Stadt abgestimmt. Bei der Uferschutz-Initiative geht es darum die Fluss- und Seeufer von Hochhäusern mit mehr als 25 Metern zu schützen. Fluss- und Seeufer sollten grüne Erholungsgebiete bleiben, grüne Lungen auch gegen den Hitzestau.

Heinrich Frei

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

Als die Zürichseelinie der SBB vom HB-Zürich nach Stadelhofen beim Bahnhof Zürich-Letten stillgelegt wurde, hatte die SBB und die Stadt Zürich einen Wettbewerb organisiert, um das Gelände zwischen der Wasserwerkstrasse und der Limmat zu überbauen. (*) Zum Glück wurde diese Überbauung nie realisiert. Dort gibt es heute bei der Kornhausbrücke Grün statt Beton und ein richtiges Bade- und Freizeit Paradies an der Limmat nahe der unwirtlichen Zürcher City.

Wer ein abschreckendes Beispiel für Hochhäuser an einem Ufer sehen will, fahre bitte einmal zum Escher Wyssplatz. Dort reihen sich nun entlang der Limmat und der stark befahrenen Hardturmstrasse Richtung Zürich-Altstetten Wohn-Hochhäuser. In diesen Türmen sollen auch Familien mit Kindern wohnen und Senioren. Kinderspielplätze gibt es bei diesen kleinen Wolkenkratzern praktisch nicht.

Bekannt ist: Der Bau von Hochhäusern führt zu höheren Baukosten und zu höheren Mieten, die für einen gewöhnliche Angestellten und Arbeiter unerschwinglich sind. Der Benutzer eines Hochhauses verbraucht ein Mehrfaches der Energie des Klimazieles von1 Tonne CO2 pro Jahr (heute gemäss Statistik der Stadt Zürich etwa 4 Tonnen pro Jahr)

Hochhäuser und ein menschengerechtes Wohnen? Alte Leute, Familien und Kinder in Türme verstauen, weit weg von Treffpunkten am Boden, von Spielplätzen führt zu einer depressiven Gesellschaft: Das Kind allein zu Hause auf dem Sofa mit dem Smartphone und vor dem TV im Wohnturm, bei Coci und Snacks immer dicker werdend?

In der Gemeindeordnung verpflichtete sich die Stadt Zürich zur Reduktion des Energieverbrauchs auf 2000 Watt Dauerleistung pro Einwohner und der Verminderung der Treibhausgasemissionen auf netto null bis 2040. Mit den neuen Hochbauvorschriften, die den Bau von vielen Hochhäusern in Zürich erlauben wird, kann dieses Ziel nie erreicht werden.

(*) Ich arbeitete damals in der Hochbauabteilung der SBB.

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