Ruhrhofer: Bad Vöslau in Flammen

Norbert-Ruhrhofer

Norbert-Ruhrhofer | Foto: Privat

Autor: Norbert Ruhrhofer
Titel: Bad Vöslau in Flammen – Ein Wiener-Speckgürtel-Krimi
ISBN: 978-3-7408-2215-6
Verlag: Emons Verlag GmbH
Erschienen: 26.09.2024

Klappentext:    

Eigentlich wollten die Pokornys nach einem Abendessen im Weingut Schlossberg nur noch eine Runde mit ihrer Beagle-Dame drehen. Doch daraus wird nichts: Vor ihren Augen geht ein leer stehendes Hotel in Flammen auf, in dem später ein Toter gefunden wird. Die Nachbarin des Hoteleigentümers meint den Täter zu kennen, wird aber brutal zum Schweigen gebracht. Als ein weiteres Opfer auftaucht, stehen die Hobbydetektive vollends vor einem Rätsel.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Der „Freizeitpolizist“ Willi Pokorny, wie ihn Chefinspektorin Ottilia Wehli nennt, tritt unfreiwillig in Hundekot und stolpert direkt danach in ein Tatort-Fettnäpfchen. Er und seine Frau Toni werden während einer Gassirunde mit Maxime, ihrer Beagle-Dame, Zeugen eines Hotelbrandes mit einer verkohlten Leiche.

Schon sind die Pokornys wieder mitten in einer „Hobby-Mordermittlung“, sehr zum Leidwesen von „O-Weh“, wie Pokorny die Chefinspektorin heimlich nennt. Der Tote im Hotel bleibt nicht das einzige Opfer.

Für Berufs- und „Freizeitermittler“ wird der Fall zur Herausforderung, denn nichts ist, wie es scheint. Zudem sorgt die frühere DDR-Bürgerin Zwatzl mit ihren Stasi-Spionagerobotern für Verwirrung. Die Nachforschungen führen die Pokornys zuerst nach Graz und dann weiter. Gemeinsam mit ihrer alten Freundin Liesl Katzinger verfolgen sie die Verdächtigen bis zur „Wiesn“ nach München. Zurück in Bad Vöslau bekommen sie den entscheidenden Tipp von der grantigen Katzinger.

Eine großartige, spannende und skurrile Krimisatire aus dem beschaulichen Kurort Bad Vöslau.

Willi Pokorny, der ohne seine Toni nichts macht, ist ein herzensguter, neugieriger, aber etwas tolpatschiger Privatier. Dank einer Erbschaft von Toni müssen sie nicht arbeiten. Wenn sie nicht „ermitteln“, hilft Willi seinem Freund „Bio-Berti“ beim Verteilen seines Biogemüses und der nicht ganz legalen Kräutererzeugnisse. Toni arbeitet stundenweise in der Bibliothek ihrer Freundin.

Beide sind große Kulinarikliebhaber, genießen das Leben und „arbeiten“ intensiv an der Weitergabe ihrer Gene. Eine besondere Rolle spielt Liesl Katzinger, eine ältere, ständig nörgelnde Kettenraucherin, die sich mit den Pokornys und Maxime anfreundet. Sie treffen sich meist im Stammcafé Annamühle. Katzingers ruppige Ausdrucksweise kommt nicht überall gut an. Doch ihre Bauernschläue und Hundeliebe schätzen die Pokornys.

Der Autor nimmt seine Leser mit in einen eskalierenden Nachbarschaftsstreit, in dem jeder gegen jeden kämpft und liegengelassene Hundehaufen großen Ärger auslösen. Besonders skurril ist die Figur der selbsternannten „Spionin und Privatdetektivin“ Heidrun Zwatzl mit ihren Überwachungsrobotern, die angeblich Überbleibsel aus dem Stasi-Spionageequipment sind.

Das Buchcover ist einladend, die Einleitung humorvoll, die Handlung rasant und gespickt mit schwarzer Satire. Der Text ist flüssig und gut nachvollziehbar. Die Motivlage wechselt am Ende unerwartet die Richtung und macht den Roman zum Schluss spannend.

Diese pechschwarze, spannende Krimisatire aus Bad Vöslau ist eine gelungene Fortsetzung der drei vorangegangenen Kriminalromane rund um „Freizeitpolizist“ Willi Pokorny und seine Toni.


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