„The King’s Speech“ – unkonventionelle Prinzenerziehung

David Seidlers Drama über die ungewöhnliche Beziehung zwischen dem stotternden Prinzen Albert, dem späteren König George VI. (1895-1952), und seinem eigenwilligen Sprachtherapeuten Lionel Logue wurde durch die mit vier Oscars ausgezeichnete Verfilmung weltweit bekannt. Für das Salzburger Landestheater hat Volkmar Kamm das Stück mit viel Ironie flott in Szene gesetzt.

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Von Elisabeth Pichler

1935 werden von der BBC die Feierlichkeiten anlässlich des silbernen Thronjubiläums von König George V. aus dem Wembley-Stadion übertragen und so erlebt ganz England mit, wie sich der Herzog von York blamiert und mit seiner Rede grandios scheitert.

Die neuen Zeiten bringen es mit sich, dass es für einen Prinzen nicht mehr ausreicht, gut auszusehen und nicht vom Pferd zu fallen. Während sein Vater der Meinung ist, dies sei ein heilsamer Schock gewesen und er brauche einfach mehr Übung, versucht es seine Gattin mit einem neuen Therapeuten.

Lionel Logue hat jedoch ganz eigene Methoden und weigert sich strikt, den Prinzen aufzusuchen, dieser müsse zu ihm in die Praxis kommen: „Mein Spiel, mein Spielfeld, meine Regeln.“ Der unglückliche, frustrierte, zu Wutausbrüchen neigende Prinz macht es ihm nicht leicht, besteht er doch stets auf fünf Schritten Abstand. Das lässt sich mit den unkonventionellen Methoden des Sprachtherapeuten nur schwer vereinbaren, sollte der Prinz doch singen, tanzen, brüllen und fluchen, um seine Sprachprobleme in den Griff zu bekommen.

Als Edward VIII. wegen seiner Liaison mit der zweimal geschiedenen Amerikanerin Wallis Simpson auf den Thron verzichtet, wendet sich Albert abermals an seinen Therapeuten: „Helfen Sie mir, König zu sein!“ Die Bedrohung durch Adolf Hitler wird immer massiver, man erwartet vom frisch gekrönten George VI. eine Rede an das Empire. Eine gewaltige Herausforderung nicht nur für den König, sondern auch für Lionel Logue.

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