Shakespeare im Park: Feen und Gespenster – ein Stationendrama

Shakespeare im Park

Bereits seit 2013 tummeln sich jedes Jahr im Mai und Juni und dann auch noch zur Festspielzeit Verliebte und Verrückte, Elfen und Kobolde, aber auch Mörder und Verräter aus William Shakespeares Werken im traumhaft schönen Park von Schloss Leopoldskron. Dass dieser Spaziergang seinen ganz besonderen Reiz hat, dürfte sich schon herumgesprochen haben, denn die Vorstellung am 22. Mai 2024 war völlig ausverkauft. Finalen Jubel gab es in Max Reinhardts idyllischem Gartentheater.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

In der Meierei von Schloss Leopoldskron werden wir von John Webster (1579-1634) begrüßt. Dieser blutrünstige und von Neid zerfressene Zeitgenosse Shakespeares (1564-1616) wird sich an diesem Abend noch mit einem seiner Stücke vorstellen. Er will damit beweisen, dass er völlig zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Zur Einstimmung braut er gemeinsam mit der singenden Hexe Sylvie schon mal einen toxischen Cocktail.

Dann erwacht der Innenhof zum Leben, denn Theseus (Christoph Wieschke) und Hippolyta (Britta Bayer) laden zu ihrer Verlobungsparty. Mit „Mamma Maria“ sorgen Ricchi e Poveri für die richtige Stimmung und die kühlen Temperaturen lassen auch das Publikum freudig mittanzen. Unter die Tänzer*innen mischen sich Romeo (Maximilian Paier) und Julia (Leontine Dick). Ihre verliebten Blicke bringen Tybalt (Gregor Schulz) völlig aus dem Konzept, Benvolio (Matthias Herrmann) kann ihn kaum zurückhalten. Da muss die Amme (Marco Dott) zu Hilfe eilen, um mit dem Song „Seals of Love“ für Beruhigung zu sorgen.

Schon in diesen ersten Szenen ist die Wandelbarkeit der Schauspieler*innen zu bestaunen und deren verblüffender, völlig unbemerkter Kostümwechsel. So wird Marco Dott von der bösen Hexe zur sanften Amme. Gregor Schulz mutiert vom verbitterten Dramatiker John Webster, der dem Publikum zu Beginn die harschen Benimmregeln auf dem Rundgang erklärt, zum wütenden Tybalt.

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