Iréne Mürner: Mord im Tropenhaus

Irène Mürner | Foto: Gmeiner © René Oberholzer

Irène Mürner | Foto: Gmeiner © René Oberholzer

Iréne Mürner: Mord im Tropenhaus

Autorin: Iréne Mürner
Titel: Mord im Tropenhaus – Kriminalroman
ISBN: 978-3-8392-0631-7
Verlag: Gmeiner Verlag GmbH
Erschienen: 10.04.2024

Klappentext:

Der Frieden in der sprichwörtlichen Idylle des Berner Oberlandes wird empfindlich gestört, als eine Schulklasse eine Leiche im Störbecken des Tropenhauses Frutigen entdeckt. Wenig später wird ein Teenager aus Reichenbach vermisst. Hängen die beiden Fälle zusammen?

Ida und Megan Jäger, die eine pensionierte Konsulin und passionierte Besucherführende, die andere Halbkenianerin und Detektivin bei der Kapo Bern, haben alle Hände voll zu tun.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Ida Jäger, pensionierte Konsulin und jetzt Besucherführerin im Tropenhaus Frutigen im Berner Oberland, bekommt Besuch von ihrer Nichte Megan. Die ist Halbkenianerin und arbeitet jetzt als Detektivin bei der Kapo Bern.

Dass die Idylle und die gemeinsamen gemütlichen Abende im Berner Oberland bald vorbei sein würden, ahnten beide zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Bei einer von Idas nächsten Führungen mit einer Schulklasse schwimmt eine Tote im Störbecken.

Kurz darauf wird auch noch der 17-jährige Teenager Silvan vermisst. Könnte es sein, dass diese beiden Fälle zusammenhängen? Es wird nämlich gemunkelt, dass die Tote im Aquarium und der vermisste Jugendliche ein Paar waren.

Megan Jäger hat alle Hände voll zu tun und ihre Tante Ida steht ihr zur Seite, denn sie kennt sich im Tropenhaus bestens aus und kann sich unauffällig den Verdächtigen nähern. Es gibt falsche Verdächtige und viele Missverständnisse. Schaffen es die „Jägers“, den Fall am Ende zu lösen?

Ein großartiger Kriminalroman aus der Schweiz!

Die beiden Hauptfiguren, eine toughe ältere Dame mit guten Beziehungen und eine dunkelhäutige Kommissarin, sorgen bei ihrem Erscheinen im konservativen Berner Oberland für Verwunderung. Dennoch wirken beide auf den Leser sympathisch und kompetent.

Es sieht so aus, als wäre Geldgier und das Gefühl von Minderwertigkeit mal wieder das Mordmotiv. Aber es geht nicht um Drogen oder Edelsteine, sondern um weißen Kaviar, der äußerst selten ist, weil es kaum Albino-Störe gibt. Der Wert dürfte aber Edelsteinen gleichkommen.

Die Einleitung ist spannend, auch wenn schnell feststeht, dass nicht ein Mensch, sondern ein Stör getötet wurde. Die Krimihandlung weicht von anderen Szenarien ab, ist deshalb aber nicht weniger spannend und sie spiegelt vor allem Schweizer Leben und Kultur wider.

Nachdenklich machte mich eine menschliche Esskultur im Übermaß: während die einen kaum wissen, wie sie einen Monat lang ihre Nahrung finanzieren sollen, geben andere für einen kurzen Genuss einen Jahresgehalt der ärmeren Menschen oder noch mehr für nur eine Mahlzeit aus.

Die Lesbarkeit ist flüssig, die Handlungen sind nachvollziehbar und die Insiderinformationen sind von großem Interesse. Zudem stellen die Beschreibungen zu Stör und Kaviar einen echten Mehrwert dar.

Obwohl der Roman von den üblichen Krimihandlungen abweicht, hat er mir gut gefallen.


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