Der Bart in unserer Sprache

Florian Gantner

Ein Bartträger - Florian Gantner, der künstlerische Leiter von Literatur findet Land Foto: © 2023 Karl Traintinger

Das Wort Bart verwenden wir als Bezeichnung für Haarwuchs auf der unteren Gesichtshälfte. In besonderen Fällen begegnet das Wort Bart aber auch als Teil eines Namens.

Michaela Essler

Vollbart und Schnurrbart

Das Wort Bart ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und geht zurück auf westgermanisch *barda- „Bart“, das sich von indogermanisch *bhar- „hervorstehen, eine Spitze oder scharfe Kante bilden“ ableitet.

Mit dem Wort Bart bezeichneten die Germanen den Vollbart, der unterschiedlich lang sein konnte. Für den Schnurrbart verwendeten die Menschen das Wort grana, das auch „Barthaar im Allgemeinen“ bedeuten konnte oder „erste flaumiger Bartwuchs junger Männer“.

Der Bart galt als Zeichen der Männlichkeit. Und es war bei den Germanen Sitte, beim Schwören die Hand an den Bart oder an das Haar zu legen. Die Frauen legten beim Schwur ihre Finger auf ihren Zopf.

Der Milchbart

Für junge, unerfahrene Männer begegnet ab Anfang des 18. Jahrhunderts. das Wort Milchbart, das zu Anfang eine Bezeichnung für die ersten hellen Barthaare war. Da mit Milch Säuglinge ernährt werden, steht Milch auch als Sinnbild für junge, unreife Menschen. Und so wandelte sich die Bedeutung des Wortes Milchbart im Zeitverlauf zu einer spöttischen Bezeichnung für junge, unerfahrene Männer.

Der Rotbart

Einer, dessen Bart Teil seines Namens wurde, ist Kaiser Friedrich I. Barbarossa (ca. 1122-1190). Barbarossa ist das italienische Wort für Rotbart, das sich aus italienisch barba „Bart“ und rossa „rot“ zusammensetzt. Feststehendes Beiwort zum Namen Friedrichs wurde das Wort Barbarossa jedoch erst über 100 Jahre nach seinem Tod.

König Drosselbart

Aber Barbarossa i…

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