Ness Rubey: Das Fleisch hängt an der Wand?

Ness Rubey

Ness Rubey | Foto: 2024 Karl Traintinger

Diese provokante Frage stellt die Linzer Konzeptfotografin Ness Rubey ihrem Vernissagenpublikum in der Galerie im Café Das Memberg in Salzburg-Schallmoos.

Karl Traintinger

Von Karl Traintinger

Rubey präsentiert großformatige Fotografien von inneren Organen von Tieren. Oftmals sind nur noch die grafischen Strukturen zu erkennen, die dem Ganzen eine besondere Ästhetik verleihen. Der Besucher schwebt bei der Betrachtung in einem Raum zwischen Realität und Wirklichkeit. Er weiß, was abgebildet wurde, kann es aber anatomisch nicht zuordnen.

So regt Ness Rubey den Betrachter dazu an, über sein Verhältnis zum Fleisch im Allgemeinen und seinen eigenen Zugang dazu nachzudenken. Themen wie Fleischkonsum, Feminismus oder auch Gewalt sind ihr wichtig und das zeigt sie in ihren Arbeiten. Sie möchte, dass wir miteinander ins Gespräch kommen.

Ich halte es für gut, dass bei dieser Ausstellung der grausame Akt der Schlachtung weggelassen wird. Trotzdem vermittelt Ness Rubey die notwendige Botschaft, woher das Fleisch kommt und dass es weit mehr ist, als nur das braune Packerl aus dem Kühlregal im Supermarkt. Ein Tier musste für dieses Lebensmittel sterben und das muss uns beim Konsum bewusst sein.

Nachdenklich stimmt mich, dass am Schluss der Tod eines Tieres kein Thema mehr ist. Man kann dem Muster der Stoffbahnen und des Sesselbezuges nicht mehr ansehen, dass die Motivvorlagen Nahaufnahmen eines Bauchnetzes sind.

Das Memberg
5020 Salzburg, Schallmooser Hauptstraße 44

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