„Der zerbrochene Krug“ – Lustspiel oder Tragödie?

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Kunstquartier | Foto: Karl Traintinger

Studierende des 3. Jahrgangs der Abteilung Schauspiel und Regie des Thomas Bernhard Instituts haben sich intensiv mit Heinrich von Kleists Lustspielklassiker auseinandergesetzt und stellen ihre verblüffend aktuelle Version im KunstQuartier dem Publikum vor.

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Von Elisabeth Pichler.

In der Anfangsszene verunsichert Dorfrichter Adam die arme Eve mit einem gefälschten Brief. Das erforderliche Attest, um ihren Liebsten vom Kriegsdienst zu befreien, will er ihr selbst vorbeibringen. Bei diesem nächtlichen Besuch geht so einiges schief, unter anderem wird auch ein kostbarer Krug zerbrochen.

Dies führt tags darauf zu einer turbulenten Gerichtsverhandlung, in der die Tatsachen gekonnt verschleiert werden. Dorfrichter Adam befindet sich in keinem guten Zustand, als der gestrenge Gerichtsrat Walter auftaucht, um die Bücher unter die Lupe zu nehmen. Dieser nutzt die Gelegenheit, um der ersten Verhandlung beizuwohnen. Dabei geht es um einen zerbrochenen Krug und einen mysteriösen nächtlichen Zwischenfall bei der Jungfrau Eve. Der Herr Gerichtsrat ist entsetzt über den Verlauf der Einvernahme, sie übertrifft seine schlimmsten Befürchtungen. Der Dorfrichter, der nicht einmal seine Perücke finden kann, unterbricht fortwährend die Kontrahenten, setzt alle unter Druck und macht sich schließlich selbst verdächtig.

Der überaus korrekte Gerichtsschreiber Licht (köstlich Julius Schulte) richtet zu Beginn fürsorglich eine Raucherzone ein, die für Entspannung während der Verhandlungspausen sorgen soll. Dann nimmt er diensteifrig auf einem kleinen Schemel Platz, führt Protokoll und genießt es, dass Dorfr…

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