Hölle am See: „Mir kommt keiner aus“

Applaus für Georg Wacks, Marie-Theres Arnbom, Lorenz Raab, Daniela Preimesberger und Christine Renghofer (von rechts nach links)

Applaus für Georg Wacks, Marie-Theres Arnbom, Lorenz Raab, Daniela Preimesberger und Christine Renghofer (von rechts nach links)

Seit fünf Jahren beschenken Georg Wacks und Marie-Theres Arnbom St. Gilgen mit einer besonderen Veranstaltungsreihe, die sich „Hölle am See“ nennt.

Claudia Karner

Von Claudia Karner

Georg Wacks, Schauspieler, Autor und Initiator des historischen Wiener Kabaretts „Die Hölle“, das wegen eines neuen Vermieters vor zwei Jahren eingestellt werden musste, ging mit der „Hölle“ 2020 auf Sommerfrische an den Wolfgangsee. An seiner Seite war die Historikerin und Autorin Marie-Theres Arnbom, deren Herz ebenfalls für das Theater und Kabarett der Zwischenkriegszeit schlägt. Als künstlerische Leiter haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, das in Vergessenheit geratene Kabarett und deren Stars wieder aufleben zu lassen.

In der letzten Veranstaltung des heurigen Sommerprogramms am vergangenen Samstag stand Hubert Marischka im Mittelpunkt einer vergnüglichen Matinee im Mozarthaus, das sich neuerdings MOHA nennt, bei der Marie-Theres Arnbom mit Georg Wacks charmant aus Marischkas Leben erzählten.

Das Publikum kam kaum aus dem Staunen heraus. Hubert Marischka war ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen: Schauspieler, Operettensänger, Theaterdirektor, Regisseur und Drehbuchautor. Frauenschwarm war er obendrein. Er schrieb gemeinsam mit seinem Bruder Ernst das Singspiel “Sissy”, das später als Vorlage für die unverwüstlichen Sissi-Filme dienen sollte. Hubert Marischka war aber auch Geiger und leidenschaftlicher Flügelhornist.

Bei der Matinee blies Lorenz Raab aus vollen Backen und ließ das selten gespielte Instrument eindrucksvoll erklingen. Falscher Ton kam ihm tatsächlich keiner aus. Gemeinsam mit Daniela Preimesberger an der Geige und Christine Renghofer am Klavier verlieh er der Hommage auf Hubert Marischka eine heitere musikalische Note.

Weitere Highlights der Saison waren die nun schon traditionelle Lesung von Christoph Wagner-Trenkwitz, der auf der Badewiese des Abtenauerhauses unter dem Titel „Grünbaum am Steg“ Gedichte des legendären Fritz Grünbaum rezitierte, und das Konzert „Bananen? Ausgerechnet!“ mit Liedern von Fritz Löhner-Beda, für das die „Hölle am See“ nach Bad Ischl übersiedelte, wo einst Löhner-Beda die Schratt-Villa kaufte. Jene Villa, in der Kaiser Franz Josef bei Katharina Schratt nicht nur auf einen Gugelhupf einkehrte.

Dorfgockel

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