Salzburger VK-Förderpreis für Schweinöster-Trio

Silvia, Christine und Iris Schweinöster

Silvia, Christine und Iris Schweinöster | Foto: Tauriska

Alle zwei Jahre zeichnet der Salzburger Volkskulturpreis maßgebliche und zeitgemäße Impulse gelebter Volkskultur aus.

Dieser mit 6.000 Euro dotierte Preis geht heuer an die Landjugend Köstendorf und ihr Projekt „Brotliab“. Zudem gibt es auch wieder zwei VK-Förderpreise zu je 3.000 Euro. Einen davon erhält der Salzburger Verein „Sprungbrett Musik“.

Der zweite geht an den Pinzgau: Nämlich an Christine Schweinöster aus St. Martin bei Lofer und ihre beiden Töchter Iris und Silvia mit Team.

In ihrem engagierten Generationenprojekt beleuchtet die Mama mit großformatigen Tafeln 130 Jahre Frauenleben im Unteren Saalachtal. Die Ausstellung dazu im Kammerlanderstall in Neukirchen/Gr.Ven. läuft noch bis Ende September. In dieser widmen sich die Töchter wiederum den jungen Frauengenerationen von heute. In ihrem Projekt „empoweredWeiberleit“ haben sie gemeinsam mit dem Videografen Josef Kugler und dem Fotografen Joachim Bergauer über Wochen junge Pinzgauerinnen interviewt und sie in Videos und Bildern festgehalten.

Powerfrauen

Vernissage am 14.4.23 im Kammerlanderstall in Neukirchen/Gr.Ven.: Vorne v. li. Buch-Cover-Model Ingrid Lausenhammer aus Lofer mit Tracht, Autorin Christine Schweinöster mit Buch; ihre Töchter Iris und Silvia (Projekt „#empoweredWeiberleit“); Malerin Vesna Divkovic aus Mittersill, die ebenfalls ihre Bilder ausgestellt hat; LH-Stellvertreterin Martina Berthold; TAURISKA-Geschäftsführerin Susanna Vötter-Dankl Hinten v. li.: zum Team „#empoweredWeiberleit“ gehörig: Josef Kugler, Marc Eggers, Joachim Bergauer; TAURISKA-Geschäftsführer Christian Vötter

Es sind allesamt „Power-Pinzgauerinnen“, die zielstrebig ihren Weg gehen und viel zur Stärkung der Gemeinschaft beitragen wollen.  Ob Unternehmerin, Bäuerin, Studentin, Gastronomin, Webdesignerin, Stabsunteroffizierin, Mutter – sie alle erzählen frei von der Leber, wie sie ihr Leben gestalten (wollen) und mit welchen Hürden sie dabei noch am Land zu kämpfen haben. So werde „Kind & Karriere“ häufig sehr kritisch beurteilt und auch sonst gebe es nach wie vor Rollenklischees, sagen sie und sorgten mit ihren Themen in den sozialen Medien unter dem eingerichteten Hasthag #empoweredWeiberleit“ viele Wochen für rege Diskussionen. Am 21. September wird der Landeshauptmann-Stellvertreter Stefan Schnöll die VK-Preise in Salzburg überreichen.

„Die Welt kommt ins Dorf – und das Dorf kommt in die Welt“

Dieses neue, 200 Seiten starke Werk von Christine Schweinöster skizziert ein vielfältiges Spektrum des Unteren Saalachtales von 1970 bis 2020: mit Menschen, die die Kommune hinterfragen und bereichern; mit „Generation Gaps“ und leider auch Abwanderungstendenzen vieler junger Frauen und Männer. Insgesamt ist das im TAURISKA-Verlag erschienene Werk ein umfassendes Zeitdokument, das das Leben von Unken bis Weißbach festhält. Und dies in Zeiten, in denen die Globalisierung und Digitalisierung die Welt grundlegend verändert.

Die vielen Fotos zu den Texten stammen vom Pressefotografen Walter Schweinöster (gestorben 2019) und der Autorin selbst. Der erste Teil ist den Frauen gewidmet. Da kommt in den 1970ern vieles in Bewegung, wofür Feministinnen beharrlich gekämpft haben. Die Dorföffentlichkeit wird feminisiert. In vielen gesellschaftlichen Bereichen, die den Frauen Jahrhunderte lang verwehrt waren, finden sie nun Zugang.

Es ist der Weg zur selbstbestimmten Frau: mit Ausbildung und eigenen Wünschen; mit selbstverdientem Geld und der stärker werdenden Präsenz nach außen – durch Aufgaben, die früher durchwegs Männer innehatten. Frauen bilden sich, reisen und sind so ungebunden wie nie zuvor. Sie wagen sich mutig mit ersten Lesungen an die Öffentlichkeit und werden, wenn auch zögerlich, ab den 80ern in der Gemeindepolitik aktiv.

Männliches Imponiergehabe verliert an Attraktivität, und alsbald gibt es auch Direktorinnen, Doktorinnen, Feuerwehrfrauen, Frauen auf Motorrädern … Das Buch ist übrigens die Fortsetzung des Werks der Autorin mit dem Titel „100 Jahre Leben im Unteren Saalachtal“, welches die Zeit ab 1860 beschreibt.

Presseaussendung Tauriska
Neukirchen am Großvenediger

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