„Vater“ – „Es ist nichts passiert, absolut nichts!“

Fotos: Albert Moser

Vater | Fotos: Albert Moser

Florian Zellers 2012 in Paris uraufgeführtes Theaterstück über einen an Demenz erkrankten älteren Herrn erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Unter dem Titel „The Father“ wurde das Werk 2020 unter der Regie des Autors verfilmt und brachte Anthony Hopkins in der Rolle des verwirrten Rentners seinen zweiten Oscar ein. Die äußerst gelungene Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema ist als berührendes Kammerspiel ab 15. Februar 2024 im Freiraum Oberndorf zu sehen.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Noch lebt der alte Herr alleine in seiner Wohnung, doch seine Tochter Anne macht sich große Sorgen. Sie will ihrem Vater eine Haushaltshilfe besorgen, doch dieser ist der Meinung, dass er absolut niemanden brauche. Nun hat er schon die dritte Pflegerin vergrault und sie als Schlampe und Diebin bezeichnet. Wer sollte wohl sonst seine heißgeliebte Uhr genommen haben? Anne gibt nicht auf. Sie will mit ihrem neuen Partner Peter nach London ziehen und weiß, dass ihr Vater das alleine nicht mehr schaffen kann.

In 15 kleinen Szenen, die raffiniert ineinander verschachtelt sind und nicht linear ablaufen, verliert auch der Zuseher manchmal die Orientierung. So kann man gut nachvollziehen, wie es sein muss, wenn man nach und nach dem Verstand immer weniger trauen kann. „Irgendetwas Seltsames passiert. Als hätte ich kleine Löcher. Im Gedächtnis. Kriegt keiner mit. Winzig klein. Mit bloßem Auge nicht zu sehen. Aber ich, ich spüre es …“

Dorfladen

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