Der unsägliche Glaube an die Feldprediger

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Die Abzeichen der schweizer Militärseelsorger: Christen, Juden, Muslime | Foto Soldaten: Pexels - Pixabay

Armeeseelsorger Muris Begovic hat am Mittwoch zum muslimischen Gebet in der Schweiz geladen. Ein gutes Dutzend Soldaten in Tarnanzügen beugen sich Richtung Mekka.

Heinrich Frei

Von Heinrich Frei, Zürich, Schweiz

Marco Chiesa, Präsident der Schweizerischen Volkspartei (SVP) befürchtet mit solchen Gebeten mit muslimischen Feldpredigern eine schleichende Islamisierung der Schweiz bis hin zur Scharia, bis zu Steinigungen. Thierry Burkard, Präsident der Freisinnigen Demokratischen Partei der Schweiz (FDP) meinte dazu: „Wenn die SVP nun ein Feldgebet mit einer Steinigung vergleicht, ist das völlig daneben und verletzt unsere Religionsfreiheit.“

Als ich Soldat in der Schweizer Armee war, beugten wir uns nicht Richtung Mekka. Uns wurde von dem Feldprediger des Bataillons nach der Sammlung befohlen: „Ruhn, Helm und Gewehr ab zum Gebet“. Die Feinde waren damals die Sowjets und die fünfte Kolonne Moskaus in der Schweiz, die Linken. Im „Ernstfall“ hätte man Leute aus solchen vermeintlich gefährlichen linken und pazifistischen Gruppierungen interniert, wie nach der Fichenaffäre bekannt wurde.  

Armeeseelsorger, Feldprediger werden von allen Parteien akzeptiert

Protestantische, katholische und auch jüdische Armeeseelsorger in der Schweizer Armee werden auch von der Schweizerischen Volkspartei (SVP) akzeptiert, wie von allen anderen Parteien. Die Frage wird nicht gestellt, ob Militärdienst, das Töten lernen, mit dem ursprünglichen Christentum überhaupt vereinbar ist.

Die ersten Christen waren gegen den Kriegsdienst. Erst als der römische Kaiser Konstantin im 3. Jahrhundert unserer Zeitrechnung das Christentum zur Staatsreligion erhob, leisteten die Angehörigen der früher verfolgten Nazarener Militärdienst. In der Bergpredigt des Jesus von Nazareth ist von Feindesliebe die Rede nicht von Kriegsdienst.

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