Lampe, Lampion und Laterne

Leselampe

Leselampe - Christian Weingartner, VS Arnsdorf, Lesung am 10. 11. 2000, (Kulturverein sKys) | Alle Fotos: © Karl Traintinger

Die Worte Lampe, Lampion und Laterne gehen zurück auf zwei altgriechische Worte: lampás „Fackel, Leuchte“ und lámpein „leuchten, glänzen“.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Lampe

Das Wort Lampe ist im Deutschen seit dem 13. Jahrhundert belegt und geht zurück auf griechisch lampás „Fackel, Leuchte“, das sich von griechisch lámpein „leuchten, glänzen, strahlen“ ableitet. Die Römer übernahmen das Wort von den Griechen, fügten es in ihre Sprache ein und bezeichneten damit Fackeln und Kerzen. Über das Kirchenlatein späterer Jahrhunderte gelangte das Wort dann ins Deutsche.

Im Mittelalter bezeichnete Lampe ein Gefäß aus Ton, das mit Öl gefüllt war und in dem sich ein schwimmender Docht befand. Diese Gefäße wurden zunächst nur in Kirchen zur Beleuchtung aufgestellt. Daraus begründet sich auch der aus dem Lateinischen stammende Name für diese Gefäße, der dann aus dem Kirchenlatein in die verschiedenen Volkssprachen gelangte. Nach und nach fanden solche Tonlampen auch ihre Verwendung in den Häusern der Bürger und Bauern.

Rechts im Bild: Petroleumlampe

Rechts im Bild: Petroleumlampe

Mit der Zeit verwendeten die Handwerker für die Lampenherstellung auch andere Materialien, wie etwa Kupfer und Messing. Auch entwickelten die Menschen verschiedene Lichtquellen mit unterschiedlichen Formen und mit unterschiedlichen Brennstoffen, die sie alle mit dem Wort Lampe bezeichneten. So vielfältig die verschiedenen Lampen sind, so vielfältig sind auch die Bezeichnungen für die Lampen, die wir heute verwenden. So unterscheiden wir nach den Formen und dem Einsatzort, wie beispielsweise Stehlampe, Hängelampe, Taschenlampe, Deckenlampe, Grubenlampe oder nach dem Brennstoff, wie etwa Petroleumlampe, Gaslampe, Halogenlampe.

Lampenfieber

Ein Wort, das in Zusammenhang mit den Lampen im Theater entstand, ist das Wort Lampenfieber, das ab dem 19. Jahrhundert begegnet. Zu dieser Zeit waren bei Theater- und Opernbühnen an den Rampen Lampen angebracht, die zur Beleuchtung der Bühne dienten. Die Aufregung, die viele Künstler vor einem Auftritt befällt, nannten die Theaterleute daher Lampenfieber. Mit der Zeit gelangte der Ausdruck in unsere Umgangssprache und wird heute allgemein für die Aufregung vor öffentlichen Auftritten verwendet.

Rampenlicht

Die Beleuchtung der Bühnen an den Rampen, nannten die Theaterleute auch Rampenlicht. So war es üblich zu sagen der Schauspieler, die Schauspielerin tritt ins Rampenlicht, wenn die Akteure auf die beleuchtete Bühne gingen. Daraus entwickelte sich die Redewendung im Rampenlicht stehen für „in der Öffentlichkeit stehen, prominent sein“.

Rampenlicht bei einer Jam-Session mit Adi Jüstel im OVAL

Rampenlicht bei einer Jam-Session mit Adi Jüstel im OVAL

Lampion

Auch das Wort Lampion geht auf griechisch lampás „Fackel, Leuchte“ zurück. Aus lateinisch lampas machten die Italiener lampa und in weiterer Folge lampione. Mit lampione bezeichneten sie große Wagen- und Straßenlaternen. Im 18. Jahrhundert gelangte das Wort vom Italienischen ins Deutsche. Heute verwenden wir Lampion als Bezeichnung für eine Laterne, deren Schirm aus buntem Papier oder Seide besteht.

Lampions im Tivoli in Kopenhagen

Lampions im Tivoli in Kopenhagen

Laterne

Und schließlich gibt es noch ein drittes Wort, das auf griechisch lámpein „leuchten“ zurückgeht – das Wort Laterne. Ab dem 13. Jahrhundert ist das Wort Laterne im Deutschen zu finden. Laterne geht zurück auf lateinisch lāterna bzw. lanterna „Laterne, Lampe“, das die Römer von griechisch lamptḗr „Leuchter, Fackel, Laterne“ übernommen hatten. So wie die Lampen, fanden auch die Laternen zunächst hauptsächlich Verwendung im kirchlichen Leben. Die Laternen waren tragbare Gehäuse, die an Ketten hingen und bei Prozessionen mitgeführt werden konnten. Heute bezeichnen wir mit Laterne eine offene Lichtquelle, die durch ein Gehäuse aus Glas und Metall geschützt ist.

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