Clemens Marschall: Tatort Wien

Clemens Marschall: Tatort Wien

Autor: Clemens Marschall
Titel: Tatort Wien – Verbrechen, Mord und Totschlag / Wahre Kriminalfälle
Vorwort: Adele Neuhauser
ISBN: 978-3-7106-0739-4
eISBN: 978-3-7106-0761-5
Verlag: Christian Brandstätter Verlag
Erschienen: 30.10.2023

Klappentext:

Die finsteren Seiten Wiens Der Killer mit dem Milchgesicht, die Leuchtgasmörderin, dramatische Verfolgungsjagden, blutrünstige Serientäter oder bis heute ungeklärte Bluttaten: Eine Fülle an schockierenden und aufsehenerregenden Kriminalfällen, Mord und Totschlag hielt Wien in den Nachkriegsjahrzehnten in Atem.

Mit bislang unveröffentlichten Fotos, neuen Dokumenten und fesselnden Geschichten, die die Hintergründe der Verbrechen beleuchten, entsteht ein einmalig abgründiges Zeitpanorama.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Johann Arthold hat seine Zeit als „Cadbury-König“ schon längst hinter sich, als er erschlagen in seinem noch verbliebenen Geschäft aufgefunden wird. Völlig überraschend stellt sich bei den Ermittlungen heraus, dass er von der 23 jährigen früheren Säuglingsschwester und jetzigen Bardame, Adrienne Eckhardt mit einem Fleischwolf getötet wurde. Den Fleischwolf hat die Täterin zum Tatort mitgebracht.

Währenddessen wählt der Heiratsschwindler Max Gufler, „der Blaubart von St. Pölten“ genannt, die typisch weibliche Form des Mordens:  Er vergiftet einige Frauen, um an deren Vermögen zu kommen. Als er gefasst wird, finden die Ermittler ein Lager voll mit entwendeten Gegenständen seiner Opfer und eine Menge von Likören und anderen alkoholischen Getränken, obwohl er selber nichts trinkt. Die Getränke sind mit alle mit tödlichen Schlafmitteln versetzt.

Diese beiden und viele andere alte Mordfälle aus dem gar nicht so friedlichen Wien rollt der Autor Clemens Marschall in seinem Buch wieder auf.

Offensichtlich sind menschliche Abgründe und Verbrechen so alt, wie die Menschheit selbst – und genauso faszinieren sie auch.

Was macht Menschen zu eiskalten und wenig einfühlsamen Verbrechern?

Dieser Frage geht Marschall in seinem Buch nach. Er hat Lebensgeschichten von Opfern und Tätern akribisch recherchiert, genauso wie er die Arbeit der Ermittler beschrieben hat.

Das Besondere an diesem Buch sind aber die Vielzahl von alten Fotos aus dem Archiv der Fotoagentur „Votova“, die heute Teil des „Brandstätter Images“ Archivs sind. Zu den Fotos gibt es auf der Rückseite im Buch eine sehr gute Beschreibung.

Die Mordmotive damals unterschieden sich keineswegs von den Motiven der Neuzeit: Von Raffgier bis Eifersucht, von Triebtaten über krankhaften Frauenhass und noch weiteren  Motiven, reichte die Palette die zum Abtriften vom rechten Weg führ(t)en.

Für manche Taten konnte nie jemand zur Rechenschaft gezogen werden, manche Täterinnen und Täter überraschten, weil sie so harmlos auftraten und andere wiederum wurden durch eine tragische Lebensgeschichte zu Verbrechern.

Wer es gruselig mag, dem kann ich dieses sehr spannende „true crime“ Buch empfehlen. Es ist sehr gut recherchiert, gut nachvollziehbar und durch die vielen Bilddokumente sehr verständlich dargestellt.


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