Maria Publig: Waldviertelfalle

Maria Publig

Maria Publig | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Autorin: Maria Publig
Titel: Waldviertelfalle – Kriminalroman
ISBN: 978-3-8392-7898-7
Verlag: Gmeiner-Verlag GmbH
Erschienen: 10.04.2024

Klappentext:

Die PR-Lady Walli Winzer trifft im Griechenlandurlaub ihre Jugendliebe. Erinnerungen an die 1980er-Jahre erwachen. Kurz darauf besucht er sie im Waldviertel, da er Geschäfte mit dem Inhaber einer Mohnölmühle betreibt.

Seit der neuen Kreation, den Mohnkipferln, des Dorfbäckers herrscht im Ort gute Stimmung, was Bürgermeister Brunner auf seine Politik zurückführt. Manche sehen das anders. Wenig später liegt der Bäcker tot in der Backstube. Dorfpolizist Grubinger setzt erneut auf die pfiffige Walli Winzer.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Kaum ist Walli Winzer aus Griechenland zurück, wird sie vom Dorfpolizisten Sepp Grubinger angerufen. Entgegen seiner sonstigen Gewohnheit bittet Sepp Walli um einen Gefallen, der der Gesundheit seiner Resi dienen soll. Also steigt Walli auf die Leiter und pflückt Lindenblüten für Resi Grubinger, die sich vom Lindenblütentee eine baldige Besserung ihrer Grippe erhofft.

Die PR-Lady Walli fühlt sich nach dem Urlaub besonders beschwingt, hat sie doch auf Kreta ihre Jugendliebe Rudi wieder getroffen. Demnächst wird er sie in Großlichten besuchen. Aber nicht nur Walli ist bester Laune – es herrscht generell eine gute Stimmung unter den Bürgern in Großlichten, seit der ortsansässige Bäcker Toni Schiefer eine neue Kipferlkreation verkauft.

Ob es am gut laufenden Geschäft vom Schiefer liegt oder ob es andere Gründe gibt – auf jeden Fall wird der Bäcker kurze Zeit später ermordet aufgefunden.

Aber das berührt die PR-Lady Walli Winzer dieses Mal so gar nicht, denn ihr Rudi ist in Großlichten eingetroffen und die Zeit mit ihm ist kostbar, zumal er auch geschäftliche Termine wahrnimmt.

Erst als innerhalb kurzer Zeit ein weiterer Mord geschieht, ist Walli zutiefst erschüttert. Und nicht nur die Morde beschäftigen die Großlichtener, sondern auch die anstehenden Bürgermeisterwahlen, denn nicht alle wollen den korrupten Langzeit-Ortsvorsteher Pepi Brunner weiterhin als Dorfkaiser sehen.

Die charmante Protagonistin der Waldviertler Krimireihe, die PR-Lady Walli Winzer, ist mittlerweile in jeder Hinsicht in der kleinen Waldviertler Gemeinde Großlichten angekommen! Trotzdem kann sie es nicht lassen, sich überall einzumischen und selbstbewusst ihre Stimme zu erheben. Sie schert sich wenig um Konventionen und Dorfklatsch und hofft auf einen zweiten Frühling mit ihrer mittlerweile verheirateten Jugendliebe Rudi. Erst als sie merkt, dass die Ehe von Rudi und seiner griechischen Frau Eleni nicht so zerrüttet ist, wie Rudi ihr weismachen will, beginnen ihre Frühlingsgefühle schnell zu bröckeln.

Die Zeit des selbstherrlichen Ortskaisers Brunner dürfte sich dem Ende zuneigen, aber das Wahlergebnis ist noch offen und schreit förmlich nach einer Fortsetzung der Krimiserie.

Mit Großlichten beschreibt die Autorin eine ländliche Gemeinde, in der so gar nichts idyllisch ist, weil die Gier nach Geld und Macht die Steuerung übernommen hat. Auch wenn die Protagonistin, gemeinsam mit ihrer Freundin und Biobäuerin Lena durch Intervention versucht, die Zügel herumzureißen, braucht es Geduld.

Der wahre Held dieser Geschichte ist aber Lukas, der Sohn von Walli’s Freundin Lena, der durch seinen wagemutigen Einsatz letztlich die gefährliche Situation retten konnte.

Die legendäre gute Laune der Großlichtener trotz aller Widrigkeiten hat nichts mit der Politik des Bürgermeisters zu tun, wohl aber mit dem neuen Gebäck aus der Bäckerei.

Ein humorvoller, schwarzer Landkrimi aus dem Waldviertel, der gut lesbar und sehr spannend ist.

Schon die Einleitung des Buches ist äußerst spannend, sie zieht den Leser förmlich in das Geschehen hinein und genauso rasant geht es bis zum Schluss weiter. Es fällt schwer, das Buch vor der letzten Seite aus der Hand zu legen.

Ein absolut gelungenes Lesevergnügen für Krimifreunde. 


Dorfgockel

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