18. August | Hl. Helena

Hl. Helena

Helena wird öfters mit dem aufgefundenen Kreuz auf der 15. Kreuzwegstation dargestellt. Im Bild (© Michael Neureiter) die Station mit der Heiligen, geschaffen 1848 vom Halleiner Maler Anton Eggl.

Helena wurde vermutlich 248/250 in Drepanon in der Provinz Bithynien am Bosporus geboren. Sie stammte aus sehr einfachen Verhältnissen. Der Kirchenvater Ambrosius von Mailand schreibt, sie sei eine gute Herbergswirtin gewesen. In der Regel wird eine niedrige Herkunft angenommen, doch besteht auch die Möglichkeit, dass sie aus gehobenen Verhältnissen stammte.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Sie führte eine Beziehung mit dem römischen Offizier Constantius und brachte zwischen 272 und 280 den gemeinsamen Sohn Konstantin zur Welt. Ob Constantius und Helena auch verheiratet waren, ist umstritten. Die beiden lebten möglicherweise in einem langjährigen Konkubinat. Constantius Chlorus trennte sich 289 von Helena, um Flavia Maximiana Theodora, die Stieftochter des Kaisers Maximian, zu heiraten. Er wurde von Maximian adoptiert und 293 im Rahmen der Tetrarchie zum Caesar (Unterkaiser) ernannt.

Nach dem Tod von Constantius Chlorus übernahm sein Sohn Konstantin das Heer des Vaters und wurde am 25. Juli 306 vom Heer im heutigen York zum Augustus (Oberkaiser) ausgerufen. Nach seinem Regierungsantritt holte er seine Mutter nach Trier. Sie ließ sich taufen. Ihr Sohn Konstantin besiegte 312 seinen Gegner Maxentius in der Schlacht an der Milvischen Brücke – der Legende nach mit dem Christusmonogramm auf den Schilden der Legionäre – und erließ im Jahr darauf die Religionsfreiheit gewährende Mailänder Vereinbarung.

Nach dem Zeugnis des Bischofs Ambrosius von Mailand und des Eusebius von Caesarea reiste Helena im Alter von vermutlich 76 Jahren nach Palästina. In Jerusalem wies Helena um 326 den Bischof Makarios darauf hin, dass der Überlieferung nach unter einem von den Römern im 2. Jahrhundert errichteten Venustempel das Grab Christi liegen müsse. Nach der Heiligenlegende veranlasste Helena Grabungen, bei denen unter anderem Reste des Kreuzes Christi sowie der Ort des Heiligen Grabes gefunden wurden. Nach mittelalterlichen Legenden wurde unter den drei gefundenen Kreuzen das Kreuz Christi durch eine Totenerweckung bei Berührung des Kreuzes identifiziert („Kreuzesprobe“, „Kreuzeswunder“).

Über dem Grab und der Kreuzauffindungsstelle ließen Helena und ihr Sohn Konstantin eine Basilika, die Grabeskirche, errichten. Auch die Geburtskirche in Betlehem und die später zerstörte Eleona- (also Helena-) Basilika auf dem Ölberg gehen auf Helena zurück. Zudem ist sie auch Stifterin vieler anderer Kirchenbauten in und um Jerusalem sowie an anderen Orten.

Als Sterbedatum Helenas werden die Jahre zwischen 329 und 335 angegeben, 329 ist als Todesjahr am wahrscheinlichsten, weil danach keine Münzen mehr mit ihrem Namen geprägt wurden. Sie starb damit vermutlich am 18. August 329 in Nikomedia (İzmit).

Der Gedenktag der hl. Helena ist in der römisch-katholischen Kirche der 18. August, in der orthodoxen, armenischen, anglikanischen Kirche sowie der evangelisch-lutherischen Kirche in Amerika und der Missouri-Synode der Lutheran Church der 21. Mai, in der koptischen Kirche der 4. Mai.

Die hl. Helena gilt unter anderem als Schutzpatronin der Nagelschmiede (wegen der überlieferten Auffindung der Kreuznägel Christi, von denen einer im Bamberger Dom, einer in der Heiligen Lanze zu Wien und ein weiterer in der römischen Kirche Santa Croce in Gerusalemme als Reliquie verehrt wird). Außerdem wird ihre Fürbitte gegen Unwetter und Feuersgefahr erfleht. Der Gedenktag gehört zu den Eigenfesten des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.

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