19. November | Elisabeth von Thüringen

Hl. Elisabeth von Thüringen - Gotik- und Bergbaumuseum Leogang | Foto: ©2023 Karl Traintinger

Hl. Elisabeth von Thüringen - Gotik- und Bergbaumuseum Leogang | Foto: ©2023 Karl Traintinger

Stark im Einsatz für die Armen

Der Gedenktag der heiligen Elisabeth von Thüringen wird am 19. November gefeiert. Sie gilt als eine der größten deutschen Heiligen, wenn sie auch nur 24 Jahre lebte – ihr Wirken ist unvergessen.

Michael Neureiter

Von Michael Neureiter

Die als Königstochter 1207 in Ungarn geborene Elisabeth erlebte den Kontrast zwischen dem Luxus und der Verschwendung auf der Burg des Landgrafen von Thüringen und der Armut beim einfachen Volk, sie erkannte den Widerspruch zwischen Reichtum und Elend und dem Anspruch Jesu Christi.

Elisabeth von Thüringen

Im Bild (© Michael Neureiter) die heilige Elisabeth mit Krone und Rosenkorb im Glasfenster vorne links der Friedhofskapelle in Hallein: Es wurde 1895 von Elisabeth Schöndorfer, der Gattin des damaligen Halleiner Bürgermeisters Josef Schöndorfer, gestiftet. Leider weist das Fenster einige Fehlstellen auf, die auch bei der kürzlichen Renovierung nicht beseitigt wurden.

Schon mit vier Jahren wurde sie dem elfjährigen Sohn Ludwig des Markgrafen von Thüringen verlobt und kam zur Erziehung auf die Wartburg. Im Alter von 15 Jahren wurde sie mit Ludwig vermählt und schenkte ihm drei Kinder. Wenige Jahre später schloss sich ihr Gatte dem fünften Kreuzzug 1228/29 (Kaiser Friedrich II.) an, wenige Monate später traf die Todesnachricht ein.

Als 1225 die ersten Franziskaner nach Eisenach kamen, packte ihr Ideal befreiender Besitzlosigkeit auch Elisabeth: Sie kümmerte sich – trotz der Skepsis ihrer Familie – um Arme und Bedürftige. Im Hungerjahr 1226 ließ sie alles verfügbare Korn austeilen und griff dazu auch in die Staatskasse. Heftige Vorwürfe wurden gegen sie erhoben – plötzlich füllte wie durch ein Wunder Korn alle Kammern.

Nach dem Tod ihres Gatten wurde sie von ihrem Schwager samt ihren Kindern von der Wartburg vertrieben und kam über Bamberg schließlich nach Marburg. Man verhinderte ihren Verzicht auf das Witwenvermögen, worauf sie 1229 ein Spital gründete. Sie benannte es nach Franziskus und arbeitete hier bis zu ihrem frühen Tod im Jahr 1231 als Pflegerin.

Ihr Wirken hatte sehr schnell enorme Auswirkungen. Schon 1235 wurde sie heiliggesprochen, die Verehrung führte zum ersten Kirchenbau ihr zu Ehren. Ihr Haupt befindet sich im Elisabethinen-Kloster in Wien-Landstraße. Friedrich Heer nannte Elisabeth „eine der zartesten, innigsten und liebenswertesten Heiligen“ des Mittelalters.

Die heilige Elisabeth wird meist mit einem Korb mit Broten oder Rosen dargestellt, oft auch mit einer Kanne, einer Schüssel voller Fische oder mit einem Bettler. Sie ist Patronin der Nächstenliebe, der Caritas usw. Im Salzburger Land ist sie Patronin der Pfarrkirchen von Elsbethen – der Ort wird seit dem 15. Jahrhundert nach der Kirchenpatronin benannt – und Salzburg-St. Elisabeth sowie der Filialkirche Piesendorf-Walchen.

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