Dietmar Füssel: Der Verklärte

Autor: Dietmar Füssel
Titel: Der Verklärte
ISBN: 978-3-96606-034-9
Verlag: Liliom Verlag
Erschienen: 2023

Klappentext:

Gibt es ein Leben nach dem Tod? Dietmar Füssel gibt Antworten  auf diese drängende Frage.

Der Schriftsteller Didi F. wird bei einem Verkehrsunfall getötet und von seinem übellaunigen Schutzengel in den Himmel geleitet, wo er schon bald ein blaues Wunder nach dem anderen erlebt, denn die himmlische Gerechtigkeit kennt keine Gnade.

Rezension von Anni Lemberger

Der Schriftsteller Didi F. träumt von einem Nobelpreis, übersieht deshalb beim Queren der Straße aber den herannahenden geräuschlosen E-Mercedes. Bei diesem Unfall bricht er sich das Genick und muss seinen Körper verlassen. Er bekommt einen „Astralleib“ oder wie es Didi´s Schutzengel ausdrückt, wird er mit seinem Scheinkörper zum „Verklärten“.

Auf dem Weg entlang der Himmelsleiter erfährt Didi, dass er sich, seinen zu Lebzeiten begangenen, Sünden zu stellen hat und im Himmel alle Wesen dieselbe Wertigkeit haben: Welches Unrecht er in seinem Leben anderen Lebewesen angetan hat, wird über die Gestalt bei seiner Rückkehr, auch Reinkarnation – entscheiden.

Und Didi´s Sündenregister ist lange, sehr, sehr lange….

Ein kleine, aber feine Geschichte über die verschiedenen menschlichen Vorstellungen zum Leben nach dem Tod.

Die humorvolle Einleitung entspricht wohl der Vorstellung vieler Menschen zu einem Leben nach dem Tod. Vom Herauslösen aus dem nicht mehr brauchbaren Körper bis zum Verlassen der Erde als Geistwesen.

Auch die abzulegende Rechenschaft für begangene Sünden in verschiedenen Religionsvorstellungen ist eine durchaus noch gut nachvollziehbare Vorstellung über das Leben nach dem Tod.

Der völlig unerwartete, sehr philosophisch getragene Schluss der Geschichte hat mich anfangs irritiert und mich dann sehr zum Nachdenken angeregt.

Wiederholt gelesen (was ich getan habe) komme ich aber zum Schluss: Egal wie viel wir über ein Leben nach dem Leben nachdenken und welche Möglichkeiten uns dazu die Religionen vermitteln wollen, wir werden es erst beantworten können, wenn wir den letzten Weg angetreten haben – vorausgesetzt: Wir verfügen dann überhaupt noch über ein Bewusstsein.

Deshalb führt der Autor den Leser nach seiner phantastischen Erzählung auch wieder dorthin zurück: Wir wissen es nicht.

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