Pop für Fortgeschrittene

Pop für Fortgeschrittene

Pop für Fortgeschrittene | Fotos: Schauspielhaus © Martha Fraunhofer

Songs of Love and Loss

Im gemütlichen Foyer, der „Sonderbar“ des Schauspielhauses Salzburg, unterhalten die Schauspielerin und Sängerin Bina Blumencron und der großartige Gitarrist Tom Reif mit Liedern über Liebe und Verlust.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Die musikalische Reise überzeugte bei der Premiere am 2. Februar 2024 mit hochkarätigen Interpretationen bekannter Songs und interessanten Hintergrundgeschichten. Leider war das Publikum nicht zum Tanzen zu bewegen.

Bina Blumencron erklärt uns, dass dieser Abend eigentlich ein Seminar sei und dass das Duo seinen Bildungsauftrag wirklich ernst nehme. Die meisten Songs sind unter den 500 besten aller Zeiten (Rolling Stone) zu finden. Den Beginn macht eine Coverversion von „Kiss“, ein absoluter Hit von Prince, 1986 geschrieben, arrangiert und produziert. Tragisch hingegen die Hintergrundgeschichte von „Teardrop“ der englischen Trip-Hop-Gruppe Massive Attack. Die Sängerin Elizabeth Fraser erfuhr während der Aufnahme des Songs vom Tod ihres Ex-Freundes Jeff Buckley, der im Alter von 30 Jahren auf tragische Weise ums Leben kam.

„When I need you“ von Leo Sayer war 1977 drei Wochen lang die Nr. 1 in den englischen Charts. Heute wird das Lied gerne als Hochzeitswalzer eingesetzt, für Bina die wohl kommerziellste Nummer des Abends. Dann geht es ab nach Mittelamerika, nach Mexiko.

Für „Quizás, quizás, quizás“ (engl. „Perhaps, Perhaps, Perhaps“, zu dt. „Vielleicht, vielleicht, vielleicht“), ein 1947 von dem Kubaner Osvaldo Farrés geschriebener Bolero-Chachacha, verwandeln sich Bina und Tom mit Blumen im Haar, Brille und Bart in Frida Kahlo und Leo Trotzki. Die beiden wechseln sich in der Moderation ständig ab und haben sichtlich großen Spaß.

Die jüngste Nummer, „Warwick Avenue“, ein Lied der walisischen Sängerin Duffy, ist auch schon 15 Jahre alt. Der Titel bezieht sich auf eine U-Bahnstation in London. Die legendären Beatles dürfen natürlich auch nicht fehlen. Für „Drive my Car“ übersetzte Tom einen Teil auf bayrisch und das hört sich extrem gut an. Ein Mini-Musical-Medly verknüpft zwei Lieder, die mit „Somewhere“ anfangen. Aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein „Somewhere there’s a place for us“ und „Somewhere over the rainbow“ aus dem „Zauberer von OZ“ von Harold Arlen.

Nach dem offiziellen Schlusslied gab es natürlich noch stürmisch geforderte Zugaben. Mit „Black Dog“ von Led Zeppelin war der Abend aber noch lange nicht aus. Jetzt wurden noch Wünsche erfüllt. Mit „Turn out the Lights“ von Julien Baker wurden die Lichter zwar nicht abgedreht, sondern aufgedreht, aber dann war endgültig Schluss.

Bina Blumencron, die eigentlich Opernsängerin werden wollte, brilliert immer wieder in den unterschiedlichsten Musik-Formationen. Man kennt sie als Frontfrau von „n’ Aschling Brass“, als Bassistin der österreichischen Kabarett-Gruppe „Bluespension“ und als Elva, den weiblichen Elvis Presley. Nun begeistert sie das Publikum gemeinsam mit Tom Reif, einem Gitarristen der Extraklasse. Das Duo sucht noch nach einem passenden Namen, Vorschläge werden gerne entgegengenommen.

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