Eric Manz: Hingerichtet

Eric Manz

Eric Manz | Foto: © Privat

Autor: Eric Manz
Titel: Hingerichtet – Ein Mödling Krimi
ISBN: 978-3-99074-266-2
Verlag: Federfrei
Erschienen: 6.11.2023

Klappentext:

Bei einem Spaziergang im Wald entdecken Major Höfer und seine Freundin Uschi vor einer Kiefer, an der ein altes, ausgebleichtes Muttergottesbild hängt, eine Frauenleiche. Es sieht nach einer bestialischen Hinrichtung aus, denn dem Opfer wurden die Augen ausgestochen, die Zunge entfernt und die Ohren abgeschnitten.

Major Höfer und Abteilungsinspektor Kerbl beginnen mit den Ermittlungen, was sich aber als schwieriger als gedacht entpuppt. Denn niemand kennt diese Frau. Es dauert lange, bis die wahre Identität des Opfers enthüllt wird. Doch schon kurz danach wird an derselben Stelle erneut eine Leiche gefunden: diesmal eine junge Frau, der das Gleiche angetan wurde.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Der beruflich etwas orientierungslose Major Paul Höfer unterstützt inkognito seinen Kollegen Kerbl von der Mödlinger Kriminalpolizei beim neuesten Mordfall, da er ja am Leichenfund  mit beteiligt war.  Und: Ohne offiziellen Auftrag, mischen, sehr zum Leidwesen von Höfer, auch die beiden alten und sehr neugierigen Damen Gerti und Heidi aus Mödling mit. Deren Orts- und Personenkenntnis zeigen sich jedoch bald für den „netten Herrn Polizisten“ Höfer als durchaus nützlich. So kommt von ihnen auch der erste, wichtige Hinweis zur Identität der Leiche.

Bei den Ermittlungen stellt sich schnell heraus, dass die, eigentlich gräfliche, Tote „im Zirkel der Aluhutträger“ verkehrte und sich „Artura“ nannte. Mit dem Verkauf von speziellen Atemschutzmasken gegen Aliens zogen zwei ihrer Mitglieder den naiven Menschen das Geld aus der Tasche. Ob der oder die Mörder in der Gruppe der Aluhutträger oder bei deren Opfern zu suchen sind? – Aliens als Täter schlossen die Ermittler eher aus.

Oder müssen Höfer und Kerbl ganz wo anders einen üblen Rächer suchen? Und welche Rolle spielt der Mödlinger Pfarrer bei diesem Fall?

Es gibt viele Gerüchte, aber keine Beweise für deren Richtigkeit und vor allem gibt es viele Verdächtige. Die Suche nach einem oder mehreren Tätern führt die beiden Ermittler immer wieder im Kreis.

Danach passiert ein zweiter Mord mit demselben rituellen Charakter – hängen die beiden Morde zusammen und wer kannte das Geheimnis des zweiten Opfers? 

Ein satirischer Kriminalroman aus Mödling, der sich an einigen sehr abstrusen Corona-Verschwörungstheorien orientiert.

Der Protagonist Höfer ist ein ewig grantelnder, zur Zeit perspektivloser, früherer Raub- und Diebstahlermittler. Als Freund des Mödlinger Chefinspektors Plesser darf er aber „unsichtbar“ mit ermitteln, zumal er ja im Wald dabei war, als seine Freundin die Leiche fand. Beim Ermitteln überschreitet er nicht nur einmal seine Kompetenzen.

Als Ausweis zeigt er seinen Führerschein her und muss feststellen, dass die Mödlinger Bevölkerung tougher ist, als erwartet, denn alle erkennen, dass ein Führerschein kein Polizeiausweis ist und nehmen ihn nur bedingt ernst.

Die Lebensgefährtin von Höfer ist eine resolute, eifersüchtige Dame, die seit kurzem bei ihm wohnt. Ihr einen Heiratsantrag zu machen, zögert Höfer hinaus, weil ihn ihre massive Eifersucht stört. Sie betreibt ein Kaffeehaus in Mödling, das von Höfer sehr oft wegen des guten Kaffees „heimgesucht“ wird.

Zusammen würde ich die beiden eher als ein Paar, mit „rustikalem Charme“ bezeichnen.

Ein ernster Hintergrund dieser Satire ist aber durchaus gegeben: Es gibt leider eine Vielzahl von sehr leichtgläubigen Menschen, die auf die „Verkünder“ von Abstrusitäten  hereinfallen und sich damit von den angeblichen „Heilsbringern“ viel Geld aus der Tasche ziehen lassen.

Bei der Suche nach den Verdächtigen wechselt der Autor mehrmals die Richtung – und erst ganz zum Schluss kommt nochmals eine rasante Kehrtwende – denn nichts ist, wie es scheint und das mysteriöse Motiv entpuppt sich als bewusste Irreführung des/der Täter/s.

Ein sehr netter, spannender, gut und flüssig lesbarer Landkrimi. 


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