„Endless Wellness“ – Die mit dem Nackabatzi-Song

Endless Wellness

Endless Wellness | Alle Fotos: ARGEkultur © Lisa Kutzelnig

Die Band „Endless Wellness“ gastierte am 9. März 2024 in der ARGEkultur in Nonntal. Es war ihr Tour-Auftakt als Headliner. Schon letztes Jahr war die bunte Truppe in Salzburg zu Gast, beim Take The A-Train Festival im Jazzit sowie als Vorband für „Buntspecht“ im Salzburger Rockhouse.

Sandra Pichler

Von Sandra Pichler

Die vier ursprünglich aus Salzburg stammenden Musiker*innen, Philipp Auer, Milena Klien, Adele Ischia und Hjörtur Hjörleifsson, gründeten die Band „Endless Wellness“ 2021 in Wien. Bekannt wurden sie durch ihre Debüt-Single „Hand im Gesicht“, die seit dem Frühjahr 2023 als „Nackabatzi“- Song landesweit für Furore sorgt. Der Text überzeugt durch kindlich verspielte Naivität, gepaart mit Wiener Schmäh. Noch nie wurden die Themen körperlicher Unsicherheit und Nacktheit so liebenswert besungen.

„Und meine Mama hat gesagt
Wenn ich nackig durchs Haus glaufen bin
Da kommt ein Wiesel und
Frisst dein Spatzi
Und seitdem bin ich echt nicht so gern
Ein Nackabatzi.“ 

Nach einigen Singles im letzten Jahr erschien im Januar 2024 das Debütalbum der Band „Was für ein Glück“. Nun lässt sich auch ein ganzer Konzertabend füllen, wie in der ARGEkultur am 9. März 2024. In den Songs geht es um die Melancholie des Alltags, die zwischen drohender Klimakatastrophe, Selbstentfremdung und auferzwungener Sinnsuche pendelt. Die Texte regen zum Schmunzeln und Nachdenken an. So heißt es im Lied „Donnerwetterblitz“:

„Ich weiß jetzt endlich wo ich sein mag
Und das ist entweder zuhaus
Oder irgendwo anders
Zum Beispiel nicht zuhaus“

Dieses Lied war auch der Opener der Band, die im Stil der 80er Jahre auftritt, mit Bundfaltenjeans, Vokuhila-Frisur und Flinserl. Philipp Auer sticht an diesem Abend als charismatischer Frontman hervor, wobei ihm Milena Klien als sehr couragierte und eloquente Bassistin zur Seite steht. Beide sind ständig im Austausch mit dem Publikum und hoch erfreut über die Textsicherheit der Salzburger*innen. Dementsprechend gut ist auch die Stimmung. Die Band hat heuer noch einiges vor, so sind bereits 56 Konzerte geplant. Adele Ischia, die bei der Bandgründung „nur“ Geige spielen konnte, greift mittlerweile auch gerne zur Gitarre. Bei der Zugabe stellt sich KeyboarderHjörtur Hjörleifsson in einem schwarzen Kilt vors Publikum und fordert zum polyphonen „Lala“-Singen auf.

Die Mitsing-Aktion kam beim Publikum bestens an, ganz besonders bei meinem israelischen Begleiter. Hatte mir doch dieser vor dem Konzert erklärt, wie sehr er Österreich, im Gegensatz zum Nahen Osten, als „Lala-Land“ schätze, für ihn ein absolutes Traumland.

„Endless Wellness“ begeistern auf ihrem ersten Album „Was für ein Glück“ mit gehaltvollen, melancholisch verspielten Texten. Die Band möchte mit dem Publikum aber auch gemeinsam Spaß haben, tanzen und singen, um so die bedrohliche Gegenwart abzuschütteln. Es verabschiedet sich eine sehr sympathische, publikumsnahe Band, die es geschafft hat, sich von der Masse abzuheben.

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