Alexander Kautz: Wiener Gier

Alexander Kautz

Alexander Kautz | Foto: Gmeiner, Bildrechte © privat

Autor: Alexander Kautz
Titel: Wiener Gier – Kriminalroman
ISBN: 978-3-8392-7224-4
Verlag: Gmeiner Verlag
Erschienen: 09.03.2022

Klappentext:

Kurz bevor ein brisantes Interview im Wochenblatt „The Worm“ erscheinen soll, wird der ehemalige Finanzminister Uwe Engl von einem Unbekannten erschossen. Es dauert nicht lange, bis Oberst Karl Tannhacker Parallelen zu zwei früheren Morden findet.

Dann wird ein in der Kunstwelt angesagter Maler tot in seinem Atelier aufgefunden – offensichtlich Selbstmord. Die sichergestellte Waffe passt einwandfrei zu den drei Morden. Doch während der Fall für die Polizei als gelöst gilt, sieht Tannhackers Freund, der Grafiker Jonny Graberth, eklatante Ungereimtheiten …

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Was macht die Gier aus Menschen? Dem einen spült sie viel Geld in die Taschen, dem anderen bringt sie den Tod. So wie Uwe Engl, der zwar seinen politischen Status als Finanzminister verloren hat, aber schnelles Geld verdienen hat er nicht verlernt. Allerdings  währt seine Freude nur kurz – genau bis zum 4. Februar um 6:11h, als sich ein Auto mit quietschenden Reifen dem Supermarktparkplatz nähert und sein Leben mit einem Plopp beendet. Fast zeitgleich können die Leser des Wochenblattes „THE WORM“ seine letzten öffentlichen Äußerungen, in Form eines Interviews lesen.

Während zuerst ein Zusammenhang zwischen dem Mord an Engl und seinem brisanten Interview vermutet wird, stellt sich aber im Rahmen der Ermittlungen schnell heraus, dass das Mordmotiv woanders zu suchen ist.

Denn Oberst Karl Tannhacker, der verantwortliche Mordermittler, findet schnell einen Zusammenhang zu zwei „Cold Cases“, deren Opfer mit derselben Waffe getötet wurden.

Aber erst als der Selbstmord des drogenabhängigen Malers Leonard Simon Drake, mit Kürzel LSD, mit derselben Waffe begangen wird, steht für Tannhacker und seine Vorgesetzten der Täter fest.

Nur der Grafiker Jonny Graberth sieht einige Ungereimtheiten und glaubt nicht an einen Selbstmord. Er kann letztlich auch Tannhacker davon überzeugen – und sie finden bei ihren weiteren Nachforschungen das Motiv dieser Taten weit in der Vergangenheit.

Ein rasanter Krimi aus Wien! Der Protagonist Jonny wird als genialer Hobbykoch dargestellt, der seine Freundin Jessy, die beruflich als Stewardess tätig ist, mit Leidenschaft bekocht. Er mischt sich aber, sehr zu Jessy´s Leidwesen zu oft in die polizeilichen Ermittlungen ein. Auch in diesem Fall bringt sich Jonny wieder in den Fall ein, weil ihn mit dem Chefredakteur des Wochenblattes „THE STORM“ eine lose Bekanntschaft verbindet und er mehr über das Interview von Engl erfahren möchte. Beim Besuch im Büro des Chefredakteurs Stelczmayer von „THE WORM“ fällt dem Grafiker ein altes, vergilbtes Foto auf, das  am Ende den alles entscheidenden Hinweis gibt.

Dem Oberst Tannhacker, der ständig von seiner Pension träumt, würde es natürlich gut passen, dem Maler L.S.D.  alles in die Schuhe zu schieben, um den komplizierten Fall endlich abzuschließen zu können – zumal ihn ja auch sein Vorgesetzter und dazu noch der Staatsanwalt gerade dazu drängen. Aber Jonny lässt nicht locker und so ermittelt er mit Hilfe des Grafikers weiter.

Mit diesem Krimi gibt der Autor auch Einblicke in den Kunsthandel und zeigt auf, wie der Preis von Bildern nach oben gepusht werden kann. Entscheidend ist dabei nur, die richtigen, reichen Leute vom Kauf zu überzeugen und nicht der tatsächliche Wert des Bildes.

Cover und Titel des Buches machen neugierig, die Einleitung gibt bereits einen Vorgeschmack auf die spannende Handlung, die aber gespickt mit schwarzem Humor ist. Was zuerst wie die Taten eines mafiösen Ringes anmutet, nimmt gegen Ende eine erstaunliche Wende. Interessant ist, dass das Motiv am Ende erklärt wird, das sich zwar wie ein roter Faden durch die Handlung zieht, aber dem Leser verborgen bleibt.

Eine vergnügliche, gelungene und  interessante, sowie gut und flüssig lesbare Krimisatire.


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