“IT´S IN THE AIR” – Sommerszene- ARGEkultur

Im Rahmen der Salzburger Sommerszene kam in der Arge am 11. Juli 2009 „ it`s in the air“,  eine Tanzperformance in der Luft aus dem Jahre 2008, zur Aufführung.

IT’S IN THE AIR
Von Mette Ingvartsen (Berlin/Brüssel) & Jefta van Dinther (Amsterdam)
Choreografie und Performance: Jefta van Dinther und Mette Ingvartsen
Bühne and Licht: Minna Tiikkainen
Sound Design: Peter Lenaerts
Dramaturgie: Bojana Cvejic

Die Choreografin und Tänzerin Mette Ingvartsen beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Perspektivenwechsel und der Wahrnehmung des Körpers in unterschiedlichen Präsentationsrahmen. Der Tänzer Jefta van Dinther entwickelte mit ihr zusammen dieses Projekt.

© Wolfgang Kirchner/ sommerszene
© Wolfgang Kirchner/ sommerszene

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Der Saal wird beherrscht von zwei riesigen Trampolins. Die beiden Tänzer stehen sich gegenüber, fixieren sich und beginnen ganz emotionslos, vorsichtig zu wippen, wobei das leise Knirschen der Sprungfedern eine fast meditative Stimmung erzeugt. Nur ganz langsam steigern sie den Druck, beginnen höher und höher zu springen und schaffen es dabei, sich in Zeitlupe ihrer Pullover zu entledigen, bis sie beide in roten T-Shirts endlich völlig befreit zu sein scheinen.

© Wolfgang Kirchner/ sommerszene
© Wolfgang Kirchner/ sommerszene

In den folgenden 50 Minuten verfolgt das Publikum präzise synchronisierte Sprünge oder wildes Torkeln durch die Luft, ganz weit auseinander oder eng umschlungen, diagonal durch den Raum, auf allen Vieren, ganz hoch bis unter die Bühnendecke, wobei das Tempo immer schneller, ja geradezu ekstatisch wird. Die beiden Performer springen, hopsen, federn, wippen, drehen, fallen, wogen, zittern, reiben, ticken, explodieren, bis sie  beide völlig erschöpft auf dem Rücken landen und ihre Körper fast leblos auf den Trampolins liegen bleiben und langsam auswippend zur Ruhe kommen.

© Wolfgang Kirchner/ sommerszene
© Wolfgang Kirchner/ sommerszene

Die Performance erforscht die unsichtbaren Kräfte, die den Körper beim Springen beinahe schwerelos durch die Luft schweben lassen oder die den natürlichen Fall, ausgelöst durch die Schwerkraft, unterbrechen. Das Publikum spürt die physischen Grenzen von Körpern innerhalb der Gesetze von Bewegung und Ruhe, die Faszination von Muskelbewegungen, ohne sich selbst zu bewegen.

Dieses virtuose Bewegungstheater, welches teilweise wie eine Zirkusnummer wirkt, war äußerst komplex, voll Rhythmus, Dichte sowie Fühlbarkeit von Bewegung, sodass das Publikum beeindruckt, aber auch mit leichtem Schwindelgefühl, applaudierte.

Elisabeth Pichler

Elisabeth Pichler, Dorfzeitung

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