Marcus Czamay: Was letztlich bleibt

Marcus Czamay | Foto: BoD/ © Daniela Klemencic

Marcus Czamay | Foto: BoD/ © Daniela Klemencic

Marcus Szamay: Was letztlich bleibt

Autor: Marcus Czamay
Titel: Was letztlich bleibt – Roman
ISBN: 978-3-7578-5684-7
Verlag: BoD (Books on Demand GmbH)
Erschienen: 16.06.2023

Klappentext:

Elli Dietz ist tot – Lang lebe Elfriede Dietz!

Berlin 1923 – 1939. Abel, ein völlig unbekannter, bettelarmer Maler, findet Unterschlupf auf einem Bauernhof nahe der Hauptstadt. Der Not geschuldet stellt er der jungen lebenslustigen Hofbesitzerin Elfriede Dietz (Elli) sein künstlerisches Talent und seine Arbeitskraft zur Verfügung. Von Egozentrik und dem Wunsch nach Anerkennung beseelt setzt diese ihre Unterschrift unter dessen Gemälde und gelangt so zu bescheidener lokaler Berühmtheit.

Luzern 1961 – 1976. Hannah, eine dynamische, an der Enge ihrer Zeit leidende junge Frau, veröffentlicht mit ihrem Ehemann eine fiktionale Biografie über die vermeintliche Künstlerin Elfriede Dietz.

New York 1976 – 1984. Hannah lässt ihre Familie in der Schweiz zurück und folgt ihrem neuen Lebenspartner Simon nach New York. Dort etabliert sich der Name Elfriede Dietz endgültig am Kunstmarkt. Der Mythos wird zur Realität.

Ein historischer Familienroman über wahre Kunst und den Kunstmarkt, Ruhm und Nachruhm sowie Wertvorstellungen im Wandel der Zeit – so skurril wie das Leben selbst.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Als die extravagante Tänzerin Elli, verheiratete Elfriede Dietz, den reichen Bauern Heinrich heiratet, tut der alles, um seine über alles geliebte Elli zufrieden zu stellen. Sie darf sich sogar der Dienste, des durch den Krieg am Bauernhof gestrandeten und verarmten Malers Abel bedienen.

Dieser wird von Ellis Mann Heinrich  beauftragt, abends nach der Stallarbeit, seiner Elli das Malen beizubringen. Nur Elli ist wenig talentiert. Trotzdem träumt sie von einer internationalen Malerkarriere, der sie durch Betrug auf die Sprünge helfen will. Sie skizziert die Bilder vor, die Abel dann fertig malt und am Schluss setzt Elli ihre Unterschrift darunter.

Nach der Machtübernahme durch die NSDAP werden Elfriedes Bilder als entartete Kunst beschlagnahmt und Ellis Leben endet durch Verrat im KZ Buchenwald.

So verstauben die Bilder von Elfriede Dietz jahrelang im Keller des aus Deutschland nach Luzern geflüchteten Nazis Ferdinand Porr, bis  die clevere Hannah, Schwiegertochter der Porrs, eine geniale Idee entwickelt.

Ein großartiges Buch, bei dem bereits das Cover begeistert und das den Leser von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann zieht.

Der Autor geleitet den Leser, von der großen Inflation unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg  bis in die Wohlstandgesellschaft der Moderne, in der Bilder zu unvorstellbar hohen Preisen gehandelt werden und der den Reichtum der oberen Zehntausend widerspiegeln soll.

Diese fiktive Erzählung, die sich auf viele historische Personen bezieht und auf historischen Fakten basiert, führt in die Welt der Kunst und vor allem des Kunsthandels. Was macht den Preis eines Gemäldes tatsächlich aus? Der Autor zeichnet ein bizarres Bild über die Preisgestaltung im modernen Kunsthandel.

Er beschreibt aber auch das Bild einer Protagonisten, die sich bei ihrer Selbstfindung irgendwann verloren hat.

Der Zauber dieses sehr gelungenen Debütromans kann schwer in Worten wieder gegeben werden, den Zauber muss man erlesen. Und wer so wie ich vom Buch verzaubert wurde, kann es kaum mehr weglegen und liest mit großer Spannung den letzten Seiten entgegen.


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