Gisela Stelly Augstein: Der Fang des Tages

Gisela-Stelly-Augstein

Gisela Stelly Augstein | Foto: Edition W ©Andre-Rival

Autorin: Gisela Stelly Augstein
Titel: Der Fang des Tages
ISBN: 978-3-949671-08-1
Verlag: Edition W GmbH
Erschienen: 08. 2023

Klappentext:

Durch ein bisher streng gehütetes Familiengeheimnis kommt ein krachender Betrug ans Licht, der droht, die Familienbande der Eschers zu zerreißen.

Denn kaum hat Elfriede Escher, Textilfabrikantin und Witwe, für immer die Augen geschlossen, bricht nach der Testamentseröffnung zwischen ihren Kindern Alex, Dora und Benjamin ein erbitterter Streit aus.

Auch der Medienmann Leonhard K. wird ein bedeutendes Erbe hinterlassen.

Als er stirbt werden seine Nächsten sowie seine engsten Mitarbeiter zu skrupellosen Getriebenen: Was macht eine Erbschaft mit Menschen, in denen das Raubtier schlummert? Wer schnappt den Fang des Tages?

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Die Liebe von Mila und Larissa droht zu zerbrechen, als die Mutter von Mila stirbt und Mila sich im Haus ihrer Mutter gemeinsam mit ihren drei Geschwistern einem Familiengeheimnis stellen muss.

Mila´s Geschwister  kämpfen nach dem Tod ihrer Mutter um das Resterbe des Großvaters. Die Testamentseröffnung ist aber keineswegs im Sinne aller vier Geschwister. Vor allem steht noch einmal die Frage im Raum, warum ihre Mutter, damals, nach dem Tod ihres Vater und Großvaters ihrer Kinder vom Vermögen ihres Vaters kaum etwas abgekommen hat – und wo das Geld geblieben ist?

Die daraus entstehenden Erbschaftsstreitigkeiten entzweien die Familie Escher. Als Mila ihren Jugendfreund Max wieder trifft, wird der Streit zwar beigelegt, aber „den Fang“ macht am Ende ohnehin wer anderer.

Larissa, die gerade dabei ist, sich wieder an ihr Singledasein zu gewöhnen, wird von einem kleinen Virus niedergestreckt – und auch ihr Freund Otto, der sie nach ihrem Zusammenbruch nach Hause bringt, muss mit in Quarantäne.

Otto erzählt in der Zeit des „gemeinsamen Eingesperrt Seins“ Larissa von der Involvierung seines Vaters in einen Erbschaftsbetrug und schreibt aus Langeweile während der Quarantäne diese Geschichte nieder. Dabei entsteht die ungewöhnliche Erbschaftsgeschichte des Verlagsbesitzers Leo K. . Nach Leo K.´s Tod bleibt aber auch nur „Schall und  Rauch“ über.

Eine bitterböse Satire über die Gier von Menschen im Umfeld alter, betagter, vor allem aber reicher Erblasser.

Das Cover des Buches ziert ein Fuchs, was seiner Schläue, aber nicht der Gier Erschleichender entspricht.

Die Einleitung beginnt mit dem Betrug des ältesten Escher-Sohnes vor dem Tod des Großvaters – der von Morphium betäubt – leicht täuschbar ist. In Folge entzweit dieser Vertrauensbruch die  Familienbande.

Die Handlung ist irritierend und gespickt mit schwarzem Sarkasmus, bei dem oftmals das Lachen im Hals stecken bleibt.

Der Roman ist zwei geteilt – in scheinbar zwei unabhängige Geschichten, die zwar am Schluss wieder zusammen geführt werden, aber nicht wirklich in Verbindung stehen.

Das Lesen erfordert eine erhöhte Konzentration, speziell im zweiten Teil, weil dieser wieder zwei Ebenen beinhaltet: Er erzählt das Zusammenleben der zwei Probanden in Quarantäne und geht dann wieder in die Erzählebene von Otto. Dieser beschreibt die Geschichte seines Vaters – wobei nie ganz klar wird, ob der Betrug sich so abgespielt hat oder die Geschichte so von Otto erfunden wurde. Die erzählte Geschichte ist bizarr und als schwarz-humorig zu betrachten.

Der Schluss ist überraschend anders als erwartet, gibt somit dem gesamten Roman eine neue Richtung und macht ihn zu einem besonderen Genuss.

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