Frau – Adelige Dame, Jungfrau und Fräulein

Frau im Fels - Stephan Balkenhol

Frau im Fels - Stephan Balkenhol | Foto: Karl Traintinger

Das Wort Frau war ursprünglich eine Bezeichnung für Frauen hohen Standes. Erst im 18. Jahrhundert verwendeten die Menschen das Wort auch für Nichtadelige.

Michaela Essler

Herrin und Frau hohen Standes

Das Wort Frau ist seit dem 9. Jahrhundert belegt und geht zurück auf westgermanisch *frawwō(n), das sich von urgermanisch *frawjōn ableitet. Zur Zeit der ältesten Belege bedeutete das Wort Frau „Herrin, Gebieterin, Frau hohen Standes“. Das Wort findet sich auch in anderen germanischen Sprachen, wie etwa im Altisländischen, wo es zum Namen der Göttin Freyja wurde, der Göttin der Fruchtbarkeit, des Frühlings und des Glücks.

Im Mittelalter verwendeten die Menschen das Wort frouwa und später vrouwe als Anrede für eine Herrin oder Gebieterin, für die Jungfrau Maria und für Frauen von hohem Stand. Gleichzeitig war frouwa eine Standesbezeichnung für verheiratete adelige Frauen, die Haus und Hof vorstanden. Dies blieb so bis ins 18. Jahrhundert. Erst im 18. Jahrhundert, als das Bürgertum erstarkte, wurde Frau auch eine Bezeichnung und Anrede für bürgerliche Frauen.

Die Jungfrau

Über viele Jahrhunderte war es den Menschen wichtig, zwischen verheirateten und unverheirateten Frauen auch sprachlich zu unterscheiden. Diese Unterscheidung schlug sich in der Bedeutung der Worte Jungfrau und Frau nieder. Das Wort Jungfrau, seit dem 11. Jahrhundert belegt, war eine Bezeichnung für ein adeliges, vornehmes, unverheiratetes Mädchen. Das Wort Frau hingegen war adeligen, vornehmen, verheirateten Frauen vorbehalten.

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