Zeug – Das, was herangezogen wird

Die Haflinger legen sich ins Zeug

Die Haflinger legen sich ins Zeug | Foto: Karl Traintinger| Dorfbild.at

Mit dem Wort Zeug bezeichnen wir Gegenstände und Geräte. Daneben verwenden wir Zeug auch als abwertende Bezeichnung für Wertloses und Unsinniges.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Vor dem 10. Jahrhundert hatte das Wort Zeug die Form giziug. Althochdeutsch giziug leitet sich von der Tätigkeitsbezeichnung ziohan „ziehen“ ab und hatte die ursprüngliche Bedeutung „was herangezogen und benutzt wird“. Diese unspezifische Bedeutung ermöglichte eine breite Verwendungsmöglichkeit des Wortes, denn etwas heranziehen, um es zu benutzen, kann vieles sein.

Das fängt bei verschiedenen Arbeitsgeräten an, reicht über Ausrüstungen und Ausstattungen bis hin zu Stoffen und Hilfsmitteln aller Art. Dies spiegelt sich auch im Bedeutungsumfang von althochdeutsch giziug „Zeug“ wider, das die Bedeutung „Stoff, Mittel, Hilfsmittel, Ausstattung, Rüstzeug, Ausrüstung, Werkzeug, Gerät, Gerätschaft, Kosten, Aufwand, Grund und Boden, Ursache“ hatte.
Zeughaus der FF Untereching/ St. Georgen

Zeughaus der FF Untereching/ St. Georgen | Foto: Karl Traintinger| Dorfbild.at

Im Mittelhochdeutschen wurde dieses breite Bedeutungsspektrum noch erweitert. So konnte das mittelhochdeutsche Wort geziuc „Stoff, Kleidung“ bedeuten, „Gerätschaft, Werkzeug“, „was zur Ausrüstung gehört“, „kriegerische Ausrüstung, Waffe, Maschine zum Kriegsgebrauch, Geschütz“ und „gerüstete Schar, Menschen“.

Ab dem 10. Jahrhundert findet sich im südlichen deutschen Sprachraum neben der Form giziug eine gekürzte Form ziug mit der gleichen Bedeutung wie giziug. Im 15. Jahrhundert breite…

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