Fabian Vordermayer: Gnadenlos

Mönch

Mönch | Foto: © Karl Traintinger, Dorfbild.at

Gnadenlos

Autor: Fabian Vordermayer
Titel: Gnadenlos – Einblicke in Kirche und Kloster
ISBN: 978-3-903154-58-2
Verlag: INNSALZ Verlag
Erschienen: 2018

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Klappentext:

Der Pfarrer und der junge Kerl … da hat ein jeder gleich ein Bild im Kopf

Ein Mönch verliebt sich in einen jungen Mann, der nach seiner Matura im Kloster arbeitet. Nach zwei Jahren beendet der Freund plötzlich die Beziehung. Nun gerät der beliebte Geistliche in Verdacht, dass er seinen Freund mit Hilfe von K.O.-Tropfen sexuell missbraucht habe. Eine gezielt gefälschte Presseaussendung des eigenen Klosters, die eine beispiellose Pressekampagne auslöst, stürzt den Ordensgeistlichen in den Abgrund.

Angesichts des massiven Vertrauensverlustes der Katholischen Kirche aufgrund der jüngsten Missbrauchsvorfälle hat Pater Fabian keine Chance mehr auf Fairness. Das Landesgericht in Wiener Neustadt verurteilt den Pfarrer einer bekannten österreichischen Gemeinde Ende 2013 zu vier
Jahren Haft, obwohl er seine Unschuld beteuert. Entlastende Zeugenaussagen und vorgelegten Beweise bleiben unbeachtet. Unwahrheiten und Widersprüche seines Exfreundes werden nicht berücksichtigt. Auch alle Anträge auf eine Wiederaufnahme verlaufen ins Nichts.

Expertenschätzungen gehen davon aus, dass ein Drittel aller Urteile gegen Geistliche bei Missbrauchsvorwürfen Fehlurteile sind. Der Fall von Pater Fabian Vordermayer ist somit kein Einzelfall. Erstmals berichtet ein betroffener Pater über sein tragisches Schicksal. In seiner Erzählung berichtet der katholische Geistliche vom Leben in einer Ordensgemeinschaft und von der Liebe zu dem jungen Mann, die ihm zum Verhängnis wurde. Die ungewöhnliche Liebesgeschichte von Fabian Vordermayer und ihr juristisches Nachspiel vor Gericht berühren menschlich, weil Pater Fabian aus seiner Sicht offen und ungeschönt die ganze Wahrheit erzählt und trotz aller erduldeten Ungerechtigkeit plakative Schuldzuweisungen gegenüber dem Orden und der österreichischen Justiz vermeidet.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Wurde der Pfarrer einer bekannten niederösterreichischen Kleinstadt zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs an einem jungen, erwachsenen Mann beschuldigt?

Jede Form des sexuellen Missbrauchs – egal gegen wen und egal wer den Missbrauch begeht, er gehört schonungslos aufgeklärt. Was aber, wenn Missbrauch mit dem Missbrauch betrieben wird? Pater Fabian Vordermayer beteuert bis heute seine Unschuld und deshalb erzählt er in diesem Buch seine Wahrnehmung der Abläufe.

Neben der Biografie des Autors kann der Leser tief in kirchliche Strukturen und Hierachien blicken und dabei feststellen, dass auch die „Diener Gottes auf Erden“ keineswegs frei sind von menschlichen Fehlbarkeiten.

Obwohl dem ehemaligen Priester viel Schlimmes widerfahren ist, klagt er niemanden an, sondern stellt nur Fakten dar. Er zeigt auf, wie sehr er seine Tätigkeit als katholischer Priester geliebt hat und wie tief er in seinem christlichen Glaubenverwurzelt ist.

Ohne Scheu bekennt er sich zu seiner Homosexualität und gibt freimütig zu, nicht im Sinne der katholischen Kirche enthaltsam gelebt zu haben. Er beschreibt (s)eine Liebesgeschichte, die so tragisch für ihn endet.

Für mich liest sich seine Geschichte spannend, lebensnah und glauwürdig. Obwohl es sich bei dem Buch um einen „dicken Schmöcker“ handelt, wurde es zu keiner Zeit langweilig.

Da Vordermayer aber verurteilt wurde und keines seiner Wiederaufnahmeverfahren positiv behandelt wurde, muss es letztendlich dem Leser überlassen bleiben, wem er Glauben schenkt.

Das Buch behandelt die wahre Geschichte des Melker Benediktinerpaters Dr. Fabian Vordermayer. Über die vorgebrachten Vorwürfe wurde damals in allen regionalen Medien berichtet. Sogar eine parlamentarische Anfrage zum Gerichtsurteil gibt es.

https://www.meinbezirk.at/tag/pater-fabian

https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVI/J/J_01785/fnameorig_711852.html


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