„Faust II“ – auf den Spuren Max Reinhardts

Die Salzburger Festspiele öffnen dem Salzburger Landestheater die Felsenreitschule und so wird Max Reinhardts Vision, 80 Jahre nach seiner legendären Inszenierung von Faust I auch Faust II in der Felsenreitschule herauszubringen, endlich verwirklicht.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Carl Philip von Maldeghem setzt Johann Wolfgang von Goethes Monumentalwerk in dieser einzigartigen Kulisse als modernes Mysterienspiel publikumswirksam in Szene. Umjubelte Premiere war am Samstag, den 12. Oktober 2013.

Nach dem Drama mit Gretchen sucht Faust Erholung im tiefen Schlaf. Kaum erwacht, gelüstet es ihn, „der Menschheit Krone zu erringen“, und mit Mephistos Hilfe sollte das wohl zu schaffen sein. Faust rettet durch die Erfindung des Papiergeldes einen Kaiser aus finanziellen Nöten. Doch kaum reich gemacht, will dieser sich amüsieren.

Die schönste Frau der Welt will er besitzen, doch dies überfordert sogar den listigen Mephisto. So muss sich Faust selbst in die Unterwelt zu den Müttern bequemen, um hier nach Helena zu suchen. Er ist von ihr entzückt, ja paralysiert, will sie retten und für sich selbst gewinnen. Es folgen Hochzeit, Geburt eines Kindes, Verlust des Kindes und das Ende der Verbindung.

Ganz so einfach verläuft die Geschichte jedoch nicht, denn Goethe hat in seinem Alterswerk die Erfahrungen und Erkenntnisse eines ganzen langen Dichterlebens verarbeitet. Größenwahn und Unersättlichkeit des Menschen kommen in visionärer Kapitalismus- und Globalisierungskritik zum Ausdruck.

2_Christoph Wieschke und Sascha Oskar Weis

Mit den stimmungsvoll beleuchteten Arkaden bietet die bei den Salzbu…

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Dorfladen

1 Kommentar zu "„Faust II“ – auf den Spuren Max Reinhardts"

  1. Heide-Maria Müller | 17. Oktober 2013 um 11:33 |

    Liebe Elisabeth ! Tolle Kritik ! Habe ein bisschen gezweifelt, ob Faust II als spannendes Theaterstück gezeigt werden kann, aber jetzt möchte ich es mir auch gern anschauen. Die Photos machen auch Lust auf mehr !

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