Alaaddin und die Wunderlampe

Freiheit ist der größte Schatz

Die bekannte Geschichte aus 1001 Nacht stammt aus der Feder des französischen Übersetzers Antoine Galland. Regisseurin Annette Raffalt hat eine neue Fassung erstellt und im Staatstheater Darmstadt 2020 – coronabedingt als Stream – zur Uraufführung gebracht. Reinhold Tritscher feierte am 26. Juni 2023 mit einem inklusiven Ensemble die Österreichische Erstaufführung in der ARGEkultur. Die spannende und humorvolle Reise in den Orient verzauberte Jung und Alt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Das Publikum wird vielsprachig begrüßt, denn woher die Geschichte von Alaaddin und seiner Wunderlampe wirklich kommt, ist nicht ganz klar. Stammt sie nun aus Indien, China oder doch einem arabischen Land? Anfangs werden noch schnell die Rollen verteilt. Jurek Milewski versichert: „Ich kann böse spielen, ehrlich!“ und schon hat er die Rolle des bösen Zauberers. Dann geht es auch schon ab in den Bazar. Hier kennt sich Alaaddin aus, hier kann er betteln und, wenn das nicht funktioniert, dann muss er das Brot halt stehlen.

Er trifft auf Djamila, die er erst für einen frechen Jungen hält. Als er jedoch herausfindet, dass sie eine echte Prinzessin und auf der Flucht vor einer arrangierten Heirat ist, verbündet er sich mit ihr. Alaaddin, ein begnadeter Hochstapler und Lügner, lässt sich auf einen Deal mit einem fiesen Magier ein. Da läuft aber so einiges schief und schließlich steht er mit einem quirligen Flaschengeist da. Er hat jetzt zwar drei Wünsche frei, doch diese nervige Dschinniya will auf gar keinen Fall mehr zurück in die Flasche. Da muss Ersatz gefunden werden.

Salim Chreiki gibt den selbstsüchtigen König, der nur ans Geld, aber nicht an die Gefühle seiner Tochter Djamila denkt. In dieser Rolle überzeugt Kristin Henkel als vorlautes, freches junges Mädchen, das in einem goldenen Käfig gehalten und von ihren Hauslehrern (Reinhold Gerl und Gerard Es) mit Ballettstunden, Geographie und Mathematik gequält wird. Marko Vlatkovic streift als schlauer Alaaddin durch den Bazar und wird sogar mit dem bösen Magier (Jurek Milewski) fertig. In Djamila hat er eine passende Partnerin gefunden, die seinen Wunsch nach der großen Freiheit teilt. Auch Marena Weller als stressiger Flaschengeist weiß genau, was sie will.

Nane Frühstückl sorgt mit prächtigem Turban für die musikalische Untermalung, lässt den Wind brausen und die Vögel zwitschern. Alois Ellmauer hat eine riesige rote Mauer auf die Bühne gestellt, hinter der sich die Höhle mit den Schätzen verbirgt. Bei richtiger Beleuchtung wird die Mauer transparent, und die versteinerten Menschen, die sich nicht zurückhalten konnten und die Schätze berührt haben, werden sichtbar. Stefan Pichler, Karin Gassner und Sabrina Janotta komplettieren das spielfreudige Ensemble. Lil Brit Pfeiffer hat mir ihren phantasievollen Kostümen einen Hauch von Orient in die ARGEkultur gezaubert.

Reinhold Tritschers stimmungsvolles Familientheaterstück für alle ab 6 Jahren unterhält bestens und vermittelt eine wichtige Botschaft: „Die größten Wünsche können nur aus eigener Kraft erfüllt werden.“

„Alaaddin und die Wunderlampe“ – inklusives Familienstück für alle ab 6 Jahren. Nach Antoine Galland. Dramatisierung von Annette Raffalt. Österreichische Erstaufführung. Inszenierung: Reinhold Tritscher. Live-Musik: Nane Frühstückl. Bühne: Alois Ellmauer. Kostüme: Lili Brit Pfeiffer. Choreografie: Anna Adensamer. Veranstaltungstechnik: David Enhuber, Hannes Peithner-Lichtenfels. Mit: Salim Chreiki, Gerard Es, Kristin Henkel, Jurek Milewski, Marko Vlatkovic, Marena Weller. Reinhold Gerl. Stefan Pichler, Karin Gassner. Sabrina Janotta. Fotos: Theater Ecce/ © FotoFlausen

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